Öl

Denken Sie mal über Ölaktien nach

In einem bekannten Auto-Werbespot aus dem Jahr 1998 gab Andre Kostolany die Empfehlung, mal über Aluminium-Aktien nachzudenken. Heute würde er sicherlich Ölaktien erwägen. Noch vor wenigen Jahren war die einhellige Meinung, dass der Ölpreis nur noch nach oben gehen könnte. Der wachsende Energiehunger von Schwellenländern wie China oder Indien sowie seltener werdende Neufunde des schwarzen Goldes ließen vermeintlich nur diesen Schluss zu. Der Preis für ein Fass Brent stieg von 10 Dollar im Jahr 1998 auf 140 im März 2008. Die Finanzkrise sorgte dann für einen dramatischen Absturz auf 35 Dollar, ehe die Konjunkturerholung den Kurs wieder dauerhaft über 100 brachte. In den letzten Monaten dann der erneute Preisverfall um 30 %, verursacht durch zusätzliche Förderungen in den USA.

Kurzfristig mag das leichte Überangebot den Ölpreis belasten, langfristig dürfte er aber wieder anziehen aufgrund des weltweit steigenden Verbrauchs und den höheren Gestehungskosten. Experten erwarten, dass ein Großteil der neu entwickelten Vorkommen erst ab 80 Dollar pro Barrel profitabel sind. Anleger sollten daher antizyklische Engagements in Erwägung ziehen. Mit National Oilwell Varco, dem wichtigsten Ausrüster der Ölindustrie, dem Ölförderer Apache oder einem integrierten Ölkonzern wie Total gibt es ein breites Angebot an qualitativ hochwertigen Unternehmen. Kostos Alu-Aktien verdoppelten sich übrigens bis Ende 1999, Öl-Aktien werden sicherlich auch wieder bessere Zeiten sehen.

Hinweis laut §34b WpHG: Der Autor ist in den besprochenen Wertpapieren entweder investiert oder erwägt ein Engagement. Die in dem Artikel enthaltenen Angaben stellen keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar.