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    Meinung  1628  0 Kommentare AfD - Über alte und neue Konstruktionsfehler

    Interessierte Beobachter merken, dass die Unsicherheiten an den Finanzmärkten wieder zunehmen. Insbesondere im Euro-Raum sind die Anzeichen dafür groß.

    Bald wöchentlich setzt Mario Draghi eine neue verbale Injektion, um die Märkte anzufixen (FAZ). Die Aktien- und Anleihenmärkte danken es ihm aus alter Verbundenheit. Und der neue EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker schlägt Investitionen für neue Boulevards, Regierungspaläste und Flughäfen in der „Pampa“ für die lateineuropäischen Länder im Volumen von über 300 Mrd. € vor. Da die Opposition im EU-Parlament nicht weniger fordern darf als die Kommission, setzt der Vorsitzende der ALDE-Fraktion, der Parteiliberale Guy Verhofstadt, noch eins drauf und forderte ein 700 Mrd. €-Investitionsprogramm, um die alte Dame Europa neu liften zu lassen (Welt). Auch wenn jetzt „nur“ ein 21 Mrd. Euro umfassender Investitionsfonds herauskam, ist die Absicht klar: Die Krise soll mit dem Rezept bekämpft werden, das zur Krise geführt hat – mit noch mehr billigem Geld und neuen Schulden. Das wird den Euro-Club nicht retten, sondern die notwendigen Anpassungen nur hinausschieben. Die Überschuldungskrise wird dafür mit noch größerer Wucht zurückkommen.

    Doch ich möchte mich an dieser Stelle den Vorschlägen der AfD widmen. Wir teilen zwar die Auffassung, dass der Euroclub in dieser Zusammensetzung und mit diesem Regelverständnis nicht dauerhaft überleben kann, dennoch halte ich die Auflösung des Euroraums und eine Rückkehr zur DM oder die Bildung eines Nord- und eines Südeuros für falsch. Beide Vorschläge folgen letztlich einer konstruktivistischen Vorstellung von Politik.

    Wenn Deutschland aus der Euro-Zone austreten und die DM wieder einführen oder sich einem neuen Währungsverbund anschließen würde, wäre der Preis dafür der staatlich erzwungene willkürliche Konkurs vieler Unternehmen in Deutschland, ohne dass damit etwas gewonnen wäre. Ein Beispiel:  ein deutsches Unternehmen hat während der gemeinsamen Zeit im Euroraum eine Forderung von 1 Mio. Euro gegenüber einem italienischen Kunden aufgebaut. Nach dem Ausscheiden Deutschlands aus dem Euro und der Einführung der DM wertet der Euro gegenüber der neuen DM um 50 Prozent ab. Das führt in der Konsequenz dazu, dass die Forderung ebenfalls nur noch die Hälfte wert ist. Das Unternehmen muss diese Forderung deshalb in seiner Bilanz um diesen Wert berichtigen. Dies führt zu einer entsprechenden Minderung des Eigenkapitals des Unternehmens. Hat das Unternehmen nicht genügend Eigenkapital, ist es überschuldet.


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    Frank Schäffler
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    Frank Schäffler (FDP) ist als klassischer Liberaler ein Kritiker der Euro-Rettungspolitik der Bundesregierung und des geldpolitischen Kurses der EZB. Der Autor veröffentlicht wöchentlich seinen Weblog, den man hier auf seiner Homepage anfordern kann.
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    Verfasst von 2Frank Schäffler
    Meinung AfD - Über alte und neue Konstruktionsfehler Interessierte Beobachter merken, dass die Unsicherheiten an den Finanzmärkten wieder zunehmen. Insbesondere im Euro-Raum sind die Anzeichen dafür groß. Bald wöchentlich setzt Mario Draghi eine neue verbale Injektion, um die Märkte anzufixen.

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