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    Konjunktur Europa  1691  0 Kommentare Euroland findet keinen Ausweg aus Schuldenkrise - freundlicher Ausblick für UK

    Euroland findet einfach keinen Ausweg aus der Schuldenkrise. Auch sechs Jahre nach Beginn der Grossen Finanzkrise ist noch kein Ende der Probleme abzusehen. Im Gegenteil: Italiens Arbeitslosenrate ist im Oktober auf ein Rekordhoch von 13,2% gestiegen.

    Dass es auch anders geht, zeigen die USA, wo sich die Arbeitslosenrate von 10% im 2010 auf nunmehr 5,8% im Oktober reduziert hat. Aber auch ein Blick über den Ärmelkanal vermittelt ein freundliches Bild. UK ist ein gutes Beispiel für eine Volkswirtschaft, in der eine Rezession mit einer Entschuldung der Privathaushalte zusammengefallen ist. Der Konsum expandierte zwischen 1998 und 2007 mit 3,6%. Nach einer scharfen Kontraktion während der Grossen Rezession erholte sich der Konsum in den Jahren 2010 bis 2012 mit einem jährlichen Zuwachs von 0,5% nur schwach – Grund war der Abbau der Verschuldung von 155% des Einkommens auf 140%. Inzwischen hat sich das Verschuldungsniveau jedoch stabilisiert. Seit 2013 hat auch der Konsum wieder Fuss gefasst und wächst mit einer Rate von 2%. Tiefe Hypothekarzinsen, eine Zunahme der Beschäftigung und ein Rückgang der Sparquote sollten diesen Trend auch in der Zukunft unterstützen.

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    Das starke Wachstum der Wirtschaft hat die Unterauslastung sowohl im Arbeitsmarkt als auch auf gesamtwirtschaftlicher Ebene wesentlich reduziert. Die Bank of England (BoE) schätzt die Unterauslastung noch auf 1% des Bruttoinlandprodukts. Die Arbeitslosenrate ist mittlerweile von über 8% auf 6% gefallen. Setzt sich der Abbau der Arbeitslosigkeit mit dem heutigen Tempo fort, so sollte bereits im Frühjahr 2015 das mittelfristige Ziel der BoE für die Arbeitslosenrate von 5,5% unterschritten werden. Die Wirtschaft wird im Verlauf der nächsten zwei Jahre wieder zu ihrer Normalauslastung finden.

    Der erfreuliche Wirtschaftsausblick wird durch zwei Risiken getrübt: Die Gefahr einer Rezession in Euroland und durch die politische Unsicherheit in UK.  Eine Rezession in Euroland würde den Export belasten und über eine Aufwertung des Pfundes die Inflation weiter unter Druck bringen. Der rasante Aufstieg der Rechtspartei UKIP schürt die Gefahr, dass aus den im Frühjahr stattfindenden Parlamentswahlen keine stabile Regierung hervorgeht. Wesentlich gefährlicher ist die von Premierminister David Cameron in Aussicht gestellte Volksbefragung über den Verbleib in der EU. Das Damoklesschwert eines Austritts kann das Investitionsklima in UK wesentlich belasten.

    Einem ersten Zinsschritt durch die Bank of England steht eigentlich nichts mehr im Wege. Allerdings dürfte diese zuerst die Wahlen im Frühjahr abwarten und die Entwicklung der Euroland-Wirtschaft genau beobachten. Kann Euroland eine Rezession tatsächlich vermeiden so scheint das dritte Quartal des nächsten Jahres kein schlechter Zeitpunkt, um einen ersten Zinsschritt zu wagen.




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    Alessandro Bee
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    Alessandro Bee promovierte am Wirtschaftswissenschaftlichen Institut der Universität Basel und absolvierte gleichzeitig mehrere Lehrgänge am Studienzentrum der Schweizerischen Nationalbank in Gerzensee. Im Jahr 2006 trat er in die Bank J. Safra Sarasin ein und ist als Ökonom und Fixed Income Strategist für Konjunktur- und Zinsprognosen verantwortlich. Im Jahr 2011 baute er für die Bank J. Safra Sarasin in Hongkong ein Economic Research auf.
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    Verfasst von 2Alessandro Bee
    Konjunktur Europa Euroland findet keinen Ausweg aus Schuldenkrise - freundlicher Ausblick für UK Euroland findet einfach keinen Ausweg aus der Schuldenkrise. Auch sechs Jahre nach Beginn der Grossen Finanzkrise ist noch kein Ende der Probleme abzusehen. Im Gegenteil: Italiens Arbeitslosenrate ist im Oktober auf ein Rekordhoch von 13,2% gestiegen.

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