Warren Buffett
Indexfonds oder Hedgefonds - Wer hat bei der Buffett-Wette die Nase vorne?
320.000 US-Dollar und zehn Jahre Zeit, das Geld zu vermehren. So lautet die Wette, die Starinvestor Warren Buffett 2008 mit einem New Yorker Hedgefonds abschloss. Inzwischen ist mehr als die Hälfte der Zeit vergangen. Aber wer liegt vorne?
Er könne mit einem simplen Indexfonds, der den S&P 500 Index abbildet, in zehn Jahren mehr Rendite erzielen als der Hedgefonds, wettete das „Orakel von Omaha“ damals. Gesagt, getan. Buffett investierte die vereinbarten 320.000 US-Dollar in den Vanguard 500 Index Admiral Class Fonds. Das ist nun sechs Jahre her. Seither lehnt sich Buffett getrost zurück – und wartet. Davon hält der Hedgefonds wenig. Er verfolgt eine andere Strategie und setzt alles daran, den Index zu schlagen.
Offenbar mit wenig Erfolg. Denn wie das „Wall Street Journal Deutschland“ berichtet, scheint sich das Warten für Warren Buffett auszuzahlen. Der Grund: Zwar erzielte der Hedgefonds bislang nach Abzug der Gebühren ein Plus von 12,5 Prozent, doch das reicht bei Weitem nicht aus, um Buffett zu schlagen. Im Gegenteil, dessen Indexfonds erwirtschaftete im gleichen Zeitraum ein Plus von 43,8 Prozent.
Hohe Gebühren zehren Gewinn auf
Laut WSJ sind es vor allem die Gebühren, die den Unterschied machen. So müsse Buffett für seinen Indexfonds jährlich gerade mal 0,05 Prozent Gebühren zahlen. Hedgefonds seien mit 2 Prozent deutlich teurer. Hinzu kämen außerdem 20 Prozent der erzielten Gewinne, die die Hedgefonds ebenfalls einbehalten.
Indexfonds schlägt Hedgefonds – auch in diesem Jahr
Zwar liegen für die Wette noch keine aktuellen Zahlen vor. Allerdings ist angesichts der Tatsache, dass der durchschnittliche Hedgefonds in diesem Jahr bisher einen Gewinn von nur zwei Prozent einfahren konnte, davon auszugehen, dass Buffetts Indexfonds auch Ende 2014 weiterhin die Nase vorne haben wird. Während sich viele Hedgefonds in diesem Jahr mit Rohstoffen verspekuliert haben, konnte der Vanguard 500 Index Admiral Class Fonds bisher eine Rendite von 13,16 Prozent erzielen. In den vergangenen fünf Jahren brachte es der Indexfonds auf ein jährliches Plus von 15,49 Prozent, so WSJ.
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Damit scheint bereits nach der Hälfte der Zeit klar: Warren Buffett wird die Wette gewinnen. Und das ganz ohne das glückliche Händchen des Starinvestors. Denn es sind nicht die spektakulären Investmentdeals, mit denen Buffett und sein Berskhire Hathaway ein ums andere Mal aufhorchen lassen. Nein, in diesem Fall ist es ganz allein seine Geduld, die das Orakel von Omaha zum Sieger über den Hedgefonds macht.
Mehr Schein als Sein?
Allerdings ist der Erfolg Buffetts alles andere als unumstritten. Kritiker zweifeln daran, ob die Investorenlegende wirklich so erfolgreich ist (siehe: Drei Gründe, die Warren Buffett so erfolgreich machen - Oder ist er das gar nicht?) und auch für Buffett selbst scheint der Erfolg mehr und mehr zum Fluch zu werden (Lesen Sie hierzu: Warren Buffett und der Fluch des Erfolgs).