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    Kapitalabfluss in Russland  10862  23 Kommentare Luxusautos gegen Rubel-Krise - Russlands Wirtschaft droht "Finanzkollaps"

    Die Lage der russischen Wirtschaft wird zunehmend dramatischer. Unaufhaltsam scheint die Talfahrt des Rubel, die Ölpreise tun ihr Übriges. Die DZ-Bank hält bereits den ‚worst case‘ für möglich und spricht offen von einem drohenden „Finanzkollaps“.

    Insbesondere der russische Devisenmarkt kommt derzeit nicht zur Ruhe. Dem eigentlichen Rückzug zum Trotz, sah sich die russische Zentralbank zuletzt innerhalb kurzer Zeit gleich mehrmals genötigt, in den Devisenmarkt einzugreifen, um so den Rubel vor allzu großen Verlusten zu schützen (mehr dazu siehe hier und hier). Genutzt hat das kaum. Noch immer zeigt die Formkurve des Rubel nach unten, wenn gleich der freie Fall von Ende November abgebremst werden konnte.  

    Doch es ist längst nicht nur der Rubel, der Russland Sorgen bereitet. Ein anderer wesentlicher Faktor sind die Hürden, denen sich russische Firmen gegenüber sehen, wenn sie auf den westlichen Kapitalmärkten agieren wollen, berichtet das „Handelsblatt“. Dazu kommt niedrige Ölpreis, der die russische Wirtschaft zusätzlich belastet. Innerhalb weniger Monate sind die Preise für ein Barrel Öl um fast vierzig Prozent gefallen, berichtete wallstreet:online zu Wochenbeginn.

    Droht Russland der "Finanzkollaps"?

    Vor dem Hintergrund der Summe an Problemen sieht die DZ Bank dem Bericht zufolge Chancen für einen „Finanzkollaps“. Immer mehr verdichten sich die Anzeichen, dass Russland von den Sanktionen des Westens härter getroffen wird, als es zugeben mag. Der Chefökonom der DZ-Bank, Stefan Bielmeier, ist angesichts der Reihe von Problemen pessimistisch: „Der Finanzsektor erleidet hohe Verluste, die Unternehmen kommen nicht mehr ausreichend an Devisen, um benötigte Einfuhrgüter zu kaufen, Technologiegüter können zum Teil überhaupt nicht mehr importiert werden.“ Ein ganz entscheidendes Problem sieht der Ökonom in den Fremdwährungsverbindlichkeiten der russischen Unternehmen. Bis Ende nächsten Jahres würden in diesem Kontext 130 Milliarden Dollar fällig werden, prognostiziert er laut „Handelsblatt“. Unter den gegebenen Bedingungen jedoch stünden die Unternehmen dann vor gewaltigen Problemen. „Sollte ihr Devisenzugang bis dahin gestört bleiben, wären sie darauf angewiesen, dass die Regierung sie ‚freikauft‘“, so Bielmeier laut Bericht.

    Kreml versucht Gelassenheit auszustrahlen und mahnt: „Wir sitzen in einem Boot“

    Der russische Regierungschef Dmitrij Medwedjew indes hofft laut „Handelsblatt“, dass der Ölpreis eine Kehrtwende macht: „Jetzt wäre es gut, wenn das Öl etwas teurer würde, den Rest können wir machen.“ Zugleich sagte er dem Bericht zufolge in Bezug auf die anhaltende Schwäche des Rubels im russischen Fernsehen, es sei „absolut unnötig, hysterisch zu werden“ und rat seinen Landsleuten davon ab, Rubel in Dollar und Euro umzutauschen und appelliert an das Bewusstsein: „Wir sitzen in einem Boot.“ Doch die Fakten sprechen gegen Medwedjew. Für 2015 rechnet der Kreml mit einem Kapitalabfluss von 90 Milliarden Dollar. Das sind stolze 40 Milliarden mehr als bisher kalkuliert, berichtet das Blatt.

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    Luxusautos gegen Rubelschwäche

    Unterdessen versuchen vermögende Russen, ihr Geld auf ganz spezielle Weise zu schützen: Sie kaufen im großen Stil Luxusautos. Das berichtet die „Welt“. Insbesondere haben sie es auf Luxusmarken wie Porsche und Lexus abgesehen, heißt es. Mit Hilfe der Investitionen in rollende Wertanlagen, wollen sich die Käufer vor weiteren Kursverlusten des Rubels schützen.  




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    Kapitalabfluss in Russland Luxusautos gegen Rubel-Krise - Russlands Wirtschaft droht "Finanzkollaps" Die Lage der russischen Wirtschaft wird zunehmend dramatischer. Unaufhaltsam scheint die Talfahrt des Rubel, die Ölpreise tun ihr Übriges. Die DZ-Bank hält bereits den ‚worst case‘ für möglich und spricht offen von einem drohenden „Finanzkollaps“.

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    Kommentare

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    30.12.14 12:26:46
    Die Entwicklung der Wechselkurse entsprechen im wesentlichen der Entwicklung der Produktivität. Zum Beispiel steht der Euro zum USD nach wie vor über dem Euro-Einführungskurs von 1,15 USD - entsprechend der tatsächlichen Entwicklung der Produktivität.

    Die spekulativen Übertreibungen liegen zumeist in dem Bereich von +/- 20%. Das konnte man sehr schön in den letzten Jahren beobachten.

    Der Zusammenbruch der Rubels kann man ausschließlich auf die Realentwicklung in Russland zurückführen. Die beiden wichtigsten Komponenten sind in diesem Zusammenhang der von Saudi-Arabien hervorgerufene Rückgang des Ölpreises und die explosion der Lebensmittelpreise aufgrund des Stops der Einfuhr aus der EU.

    Falls man Käse aus der Schweiz einführen muss, ist es natürlich klar dass die Kaufkraft darunter leidet.

    Die nichtfunktionierende russische Volkswirtschaft führt zum Einbruch beim Rubel - die politischen Rahmenbedingungen tun ihr übriges.
    Avatar
    29.12.14 21:10:06
    Da scheinen mir bedeutende Umwälzungen, Interventionen und "Finanz"kriegstechnische Handlungen zugunsten des Dollarimperialismus im Gange... man beachte den US-Dollarindex (langfr. Kaufsignal?), Den Öl und Kupferpreis (eigentlich Commodities generell) die Inflationsbekenntnisse der Notenbanken und den Abwertungs"krieg" der Dollarvasallen gegen die Bemühungen Rohstoffe und Crossrates ohne den Dollarumweg zu handeln.
    DIE USA WIRD TATSÄCHLICH IN IHRER WELTHERRSCHAFT BEDROHT!
    Allerdings nicht dort, wo diese Tatsache medienwirksam propagiert wird...Die Diktatur des Dollar wehrt sich gegen die Statusuntergrabung...im Zweifel militärisch...
    Avatar
    25.12.14 08:09:14
    da sehe ich persönlich jetzt aber noch keinen dringenden Handlungsbedarf, -da kann man ruhig noch eine Weile weitere Vorgehensweise abwarten.:rolleyes:
    Avatar
    19.12.14 08:52:22
    Staatsanleihe mit 7,05% p.a. - Ausschüttung erfolgt allerdings halbjährlich - Anleihe notiert in RUB und ergo sind auch die Ausschüttungen in RUB. Alles weitere bitte googeln :)
    Avatar
    19.12.14 01:18:24
    Wie sind denn die Bedingungen zu dieser Anleihe.
    Die läuft bis zum Jahr 2018. Wieviel Zinsen werden gezahlt,wann in welcher Währung usw.

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