Schwellenländer
Emerging Markets entwickeln sich strukturell auseinander
Die Wachstumsraten der Vorkrisenjahre werden nach Ansicht der Volkswirte von Standard Life Investments nicht mehr zurückkommen. In den entwickelten Volkswirtschaften sei es vor allem die Überalterung, die strukturell dämpfend wirke. Und in den Emerging Markets (EM) seien die Hauptreiber für einen Rückgang der Wachstumsraten die Abkühlung in China, die Verlangsamung der Globalisierung generell, die niedrigeren Energie- und Rohstoffpreise, die Normalisierung der Geldpolitik der USA und die Divergenz zu anderen Notenbanken sowie die daraus resultierende Dollarstärke.
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„Die Unterschiede zwischen den einzelnen aufstrebenden Volkswirtschaften nehmen zu; der Lohn für die richtige Differenzierung wird steigen,“ schreibt der für die Emerging Markets zuständige Analyst
Alex Wolf im aktuellen „Weekly Economic Briefing“. So sei etwa der negative Effekt des Ölpreisverfalls auf der Produzentenseite weitgehend eingepreist. Aber wenn Öl weiter billig bleibe,
könne der positive Effekt auf Inflation und Handelsbilanz in Ländern wie etwa Indien und der Türkei größer sein als erwartet.
In dem Maße, in dem Chinas Wachstum sich verlangsame, würden die EM ihre Wirtschaften stärker auf die heimische Nachfrage stützen müssen. „Hier werden die Länder profitieren, deren strukturelle
Reformen greifen – zum Beispiel Indien, Mexico und Indonesien“, so Wolf.