Griechische Privatinseln

Der Traum von der eigenen Insel - Griechenland macht's möglich

Die Folgen der Finanzkrise haben auch auf dem Markt für griechische Privatinsel einen kleinen Sturm entfacht. Aktuell stehen rund 20 solcher Inseln zum Verkauf. Immer mehr Superreiche, die ohnehin nicht wissen, wohin mit ihrem Geld, können sich deshalb jetzt den Traum von einer eigenen griechischen Insel erfüllen, berichtet das "Wall Street Journal Deutschland". 

Wer träumt nicht ab und an davon: Ein einsamer Sandstrand auf einer verlassenen Insel. Wer dazu noch das passende Kleingeld im Portmonee hat, könnte sich auch fragen: Warum nicht eine griechische Insel kaufen? Dem WSJ zufolge hat sich beispielsweise Ekaterina Rybolowlew, die 25-jährige Tochter des russischen Milliardärs Dimitri Rybolowlew, diesen Traum erfüllt und die Insel Skorpios erworben. „Nachdem Skorpios verkauft worden war, und besonders im vergangenen Jahr, ist es zu einem intensiven Interesse am Inselmarkt gekommen“, zitiert das Journal Alexandros Moulas, Vertreter der Immobilienagentur Savills. „In der Regel kontaktiert uns ein Vermittler, und der Name des tatsächlichen Investors bleibt ein streng gehütetes Geheimnis.“

Neue Steuergesetze machen Inselbesitz für viele unlukrativ 

Dass neuerdings mehr und mehr Inseln zum Verkauf stehen, liegt vor allem an den geänderten Steuergesetzen. Nach der Rettung Griechenlands vor der Staatspleite, sah sich die griechische Regierung mit der Forderung, den Staatshaushalt zu sanieren, konfrontiert. In der Folge führte sie zum ersten Mal Steuern auf Grund- und Immobilienbesitz ein. Insbesondere nicht sehr wohlhabende Erben von griechischen Inseln stellt dies vor finanzielle Probleme. „Ich habe Kunden, die mir sagen, dass sie so schnell wie möglich verkaufen müssen. Sie sagen, sie können die Steuerlast nicht stemmen“, zitiert das Journal den Immobilienmarkler Yannis Kriaras. „Die meisten ärgern sich darüber, dass sie überhaupt erst eine Insel geerbt haben.“

Doch für solch verzweifelte Inselbesitzer gibt es – zum Glück – Leute wie Yannis Perrotis, Geschäftsführer der Immobiliengesellschaft Atria Property Services. Der Grieche mit Sinn fürs Geschäft wollte die Privatinsel Arkoudi kaufen, um dort ein riesiges Luxusparadies für Urlauber aufzubauen. Der Fall von Yannis Perrotis zeigt aber auch, warum der Traum einer eigenen Insel dann vielleicht doch nicht so traumhaft ist.

Der Traum einer eigenen Insel: Kein leichter Traum

Dem Bericht zufolge entdeckte Perrotis, dass die angeblich menschenleere Insel einem Hirten als Zuhause diente. „Ich habe ein paar Jahre der Sorgen und Probleme durchlebt, gefolgt von ein paar Jahren des Zorns“, sagte Perrotis dem Bericht zufolge. „Aber jetzt halte ich etwas in meinen Händen, das einen Mehrwert und greifbare Aussichten hat.“

Es sind jedoch nicht nur mit der Insel verwurzelte Bewohner, die potenzielle Käufer vom Inselkauf fernhalten. Auch die Erschließung respektive Anreise könnten sich schwierig gestalten. Dazu kommt ein für viele Träumer besonders unschönes Problem. WSJ zufolge sind in Griechenland alle Strände öffentlich. Das heißt: Selbst der Inselkauf garantiert keinen einsamen Strandtag…