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    ROUNDUP  601  0 Kommentare Lloyds und RBS bestehen Stresstest knapp - Co-Operative fällt durch

    LONDON (dpa-AFX) - Seit der Finanzkrise wollen die britischen Großbanken Lloyds und Royal Bank of Scotland (RBS ) wieder auf sicheren Boden kommen - doch ganz so weit sind sie noch nicht. Die teilverstaatlichten Institute bleiben anfällig für konjunkturelle Risiken, wie aus dem Banken-Stresstest der britischen Notenbank am Dienstag hervorgeht. Diesen bestanden beide Geldhäuser nur knapp. Fünf weitere Institute - darunter der Branchenprimus HSBC - kamen vergleichsweise locker durch die Prüfung. Düsterer sieht es bei der genossenschaftlich organisierten Co-Operative Bank aus. Als einziges der acht geprüften Institute fiel sie durch.

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    Das Geldhaus rutschte auf eine harte Kernkapitalquote von minus 2,6 Prozent. Das bedeutet: Im Krisenfall hätte die Bank nicht genug eigene Mittel, um ihre Risiken abzusichern. Die Notenbank forderte das Co-Op-Management auf, neue Pläne vorzulegen, um die Kapitalpuffer zu stärken.

    Der britische Stresstest konfrontierte die Banken mit einem strengeren Krisenszenario als der Ende Oktober abgeschlossene Fitnesscheck der europäischen Bankenaufsicht. So mussten die Institute etwa beweisen, dass sie auch bei um 35 Prozent einbrechenden Immobilienpreisen noch genügend Kapitalpuffer haben. Zudem wurde eine Arbeitslosenquote von 12 Prozent sowie ein Leitzinsanstieg auf 4 Prozent im Test simuliert.

    Dabei blieb die RBS mit einer harten Kernkapitalquote 4,6 Prozent nur so eben über der geforderten Marke 4,5 Prozent. Lloyds kam auf 5 Prozent. Die übrigen Banken kamen besser durch den Test: Die HSBC schloss mit einem Wert von 8,7 Prozent am besten ab, die britische Tochter der spanischen Bank Santander kam auf 7,6 Prozent. Standard Chartered erreichte 7,1 Prozent, Barclays 7,0 und Nationwide 6,1 Prozent.

    Die Resultate seien ein "klarer Beleg" für die Fortschritte beim Umbau in den vergangenen Jahren, kommentierte Lloyds-Chef Antonio Horta-Osorio das Abschneiden seines Hauses. Allerdings ließ er offen, was die Ergebnisse für die geplante Rückkehr zu einer Dividendenausschüttung bedeuten. Die Bank will so schnell wie möglich wieder Geld an ihre Aktionäre auszahlen. Eine Erlaubnis gibt es aber noch nicht. Lloyds war in der Finanzkrise mit 20 Milliarden Pfund vom Staat gerettet worden. Dieser erhielt im Gegenzug fast 40 Prozent der Anteile. Inzwischen hat die Regierung erste Aktien am Markt mit Gewinn platziert. Derzeit gehört dem Staat noch ein Viertel der Bank.

    Ein Ausstieg des Staates bei der RBS ist noch weiter weg. Es hatte einmal Spekulationen gegeben, dass die Regierung vor den Wahlen 2015 ein erstes Aktienpaket abstoßen könnte. Allerdings reißen immer neue Kosten für alte Skandale die Bank zurück. Der britische Staat hatte die RBS in der Finanzkrise mit dem Rekordbetrag von 45,5 Milliarden Pfund gerettet, seitdem sind 81 Prozent der Aktien im Besitz der Steuerzahler. Um die Risiken zu reduzieren, sind weitere Verkäufe von Teilgeschäften geplant. So teilte das Institut am Dienstag mit, ein Paket mit irischen Immobilienkrediten für 1,1 Milliarden Pfund an den Finanzinvestor Cerberus verkauft zu haben.

    Co-Op-Vorstandschef Niall Booker gab sich gelassen. Die Ergebnisse des Tests seien keine Überraschung. Er hatte der angeschlagenen Bank erst vor wenigen Monaten einen harten Umbau verordnet. Durch den Verkauf von Geschäftsteilen will die Bank ihre Kapitalquoten bis 2018 auf Vordermann bringen. Auf eine Kapitalerhöhung will Co-OP verzichten. Die Kehrseite ist, dass wohl bis mindestens 2016 Verluste anfallen dürften.

    "Das war ein harter Test", sagte der Chef der Bank of England, Mark Carney. "Die Ergebnisse zeigen, dass der Kern des Bankensystems deutlich widerstandsfähiger geworden ist." Die Notenbank will die britischen Großbanken künftig jedes Jahr durch einen eigenen Stresstest zusätzlich zu den in ganz Europa geplanten Überprüfungen schicken. Damit reagiert sie auch auf die große Abhängigkeit des Landes von der Finanzbranche./enl/men

    /fbr





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