Aktien Frankfurt
Zurückhaltung vor Fed-Aussagen am Abend
FRANKFURT (dpa-AFX) - Vor der anstehenden Sitzung der US-Notenbank Fed haben sich die Anleger am deutschen Aktienmarkt merklich zurückgehalten. Der Dax gab am Mittwoch bis zur Mittagszeit 0,69 Prozent auf 9497,81 Punkte nach, erholte sich damit aber zugleich etwas von seinen morgendlichen Verlusten. Am Vortag hatte der Leitindex erstmals seit Anfang Dezember wieder spürbar zugelegt und satte 2,5 Prozent gewonnen. Seit seinem am 5. Dezember erreichten Rekordhoch bei 10 093 Punkten war es bis dahin fast nur noch abwärts gegangen.
Der MDax der mittelgroßen Unternehmen verlor bis zum Mittag 0,35 Prozent auf 16 305,30 Punkte. Der Technologiewerte-Index TecDax gab um 0,45 Prozent auf 1303,88 Punkte nach. Der EuroStoxx 50 , Leitindex der Eurozone, büßte 0,83 Prozent ein.
ERSTE US-ZINSANHEBUNG IST NUR NOCH EINE FRAGE DER ZEIT
An diesem Abend werden Aussagen zu einer der wichtigsten Fed-Sitzungen des Jahres erwartet. "Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass die Fed die Leitzinswende verbal einläutet", sagte Volkswirt Jan Bottermann von der National-Bank. Die erste Anhebung der US-Leitzinsen seit der letzten großen Finanzkrise ist nur noch eine Frage der Zeit. Jedes Wort von Notenbank-Chefin Janet Yellen dürfte daher nun auf die Goldwaage gelegt werden.
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Ebenfalls erst nach Börsenschluss stehen Nachrichten von der Wahl des griechischen Präsidenten an, was die Vorsicht der Anleger noch verstärkt. Es gab Befürchtungen, dass das Land in die Krise zurückfällt.
COMMERZBANK AM DAX-ENDE
Im Dax fielen die Aktien der Commerzbank mit minus 2,80 Prozent an das Index-Ende. Ein Händler verwies auf Sorgen um Belastungen aus der Krise in Russland. Das zweitgrößte deutsche Geldhaus könnte hiervon neben der Aareal Bank besonders stark belastet werden. Die Papiere des Immobilienfinanzierers gaben im MDax um 0,99 Prozent nach.
Die Anteilsscheine von RWE verloren 0,78 Prozent, während die von Eon sich zuletzt kaum verändert zeigten. Die Bundesregierung plant laut der "Süddeutschen Zeitung" (Mittwoch) einen milliardenschweren Fonds, um Rückbau und Entsorgung der deutschen Atomkraftwerke sicherzustellen. Stufenweise sollen die AKW-Betreiber etwa 17 Milliarden Euro einzahlen, um die "langfristigen Verpflichtungen der Entsorgung" abzudecken, berichtete die Zeitung unter Berufung auf ein internes Papier von Wirtschafts- und Umweltministerium. Zusätzlich sollen 19 Milliarden Euro für den Rückbau der Atomkraftwerke aus Rückstellungen beglichen werden. Ein Händer sagte dazu: "Die Gesamtsumme von 36 Milliarden Euro bleibt zwar unverändert, weckt aber Sorgen hinsichtlich der Ertragskraft der Unternehmen."
GEA MIT ZWEI GROSSAUFTRÄGEN
Erneut stehen auch wieder die Papiere des Anlagenbauers Gea im Blick und verloren 0,34 Prozent. Nachdem sich am Dienstag ein Analyst negativ zu den Wachstumsaussichten des MDax-Konzerns geäußert und die Aktie auf Talfahrt geschickt hatte, meldete das Unternehmen nun Großaufträge aus Westeuropa für Milchverarbeitungsanlagen. Das Gesamtvolumen der zwei Bestellungen liege bei fast 50 Millionen Euro, hieß es.
Die Anteilsscheine von Hochtief sanken mit 0,50 Prozent ebenfalls weniger als der Markt. Die australische Tochter Leighton macht beim Konzernumbau weiter Fortschritte und verkaufte ihre halbe Dienstleistungssparte an den Finanzinvestor Apollo. Mit den Einnahmen sollen Schulden abgebaut werden.
RIHANNA WIRD KREATIVDIREKTORIN BEI PUMA
Mit einem Plus von 1,63 Prozent gehörten im SDax die Puma-Aktien zu den Favoriten. Der Sportartikelhersteller wird Popstar Rihanna ab Januar als sogenannte Kreativdirektorin beschäftigen. Am Dienstag wurde der Vertrag unterschrieben./ck/das
--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---