Deutsche Bank und QSC – Startschuss
Kurz vor den Feiertagen will auch die Fed für gute Stimmung sorgen und eröffnete gestern an den US-Märkten die Weihnachtsrally. Oder besser gesagt – sie eröffnet die Weihnachtsrally noch einmal. Wie erwartet bleibt uns die lockere Geldpolitik zunächst erhalten, die Notenbanker lassen sich bei der Zinswende noch etwas Zeit. Ein Zinsschritt ist zumindest auf den nächsten zwei Sitzungen nicht zu erwarten. Eine gute Nachricht ist dies für all jene, die auf Aktien mit dem Prädikat “high beta” setzen. Deutsche Bank, Conti, Lanxess, Commerzbank und K+S – diese Truppe dürfte heute gesucht sein.Weiterhin sei eine Entscheidung von der Datenlage abhängig, Fed-Chefin Janet Yellen ließ sich also mal wieder ein kleines Hintertürchen offen. Unter dem Strich bestätigt sich an den Aktienmärkten wohl erneut eine Statistik, die bereits seit vielen Jahren gültig ist.
Analysten rechnen nun mit einer möglichen Wende auf der Sitzung am 17. Juni. Auch von Unternehmensseite gibt es gute Nachrichten für die Bullen. Oracle verdiente erstmals seit längerer Zeit mehr als erwartet, nachbörslich legten die Papiere des SAP-Konkurrenten um mehr als vier Prozent zu. Zudem können sich die Aktionäre von Amgen freuen. Der weltgrößte Biotechkonzern passte seine Quartalsdividende deutlich nach oben an. Der DAX startet dank der guten Vorgaben aus Übersee bei rund 9700 Punkten. Wir haben gestern zahlreiche Ideen auf Einzelaktien, Indizes und Rohstoffe in unsere ISIN-Liste aufgenommen.
Statistik setzt sich erneut durch
Angeführt wird die Gewinnerriege teilweise von Aktien, die in den vergangenen Monaten enttäuschten. Weit oben liegen Lanxess und Deutsche Bank – beide Papiere zählen mit Verlusten von 16 und 23 Prozent seit Jahresbeginn zu den schwächsten Blue Chips. Auch die Indexschwergewichte BASF, Bayer und SAP rücken deutlich vor und treiben so den DAX an. Im TecDAX überzeugt QSC – und wie! Der Internetdienstleister United Internet prüft einem Magazinbericht zufolge die Übernahme des Netzes der Kölner. Gespräche auf Vorstandsebene liefen bereits seit längerem, berichtete das “Manager Magazin” am Donnerstag vorab und beruft sich dabei auf Branchenkenner.
Gute Signale für die kommenden zwei Wochen also insgesamt. In der Vergangenheit zeigten die US-Indizes sehr häufig zwischen den fünften bis zehnten Handelstag im Dezember eine Schwächephase. Ab dem 14. Tag erfolgte häufig der Startschuss zur Weihnachtsrally.
Bunter Strauß an Daten
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Auch am Donnerstag haben Anleger kaum Zeit, um Luft zu holen. Mit dem ifo-Geschäftsklimaindex steht um 10 Uhr das wichtigste deutsche Konjunkturbarometer zur Veröffentlichung an. Die Komponente mit den Geschäftserwartungen der Unternehmen soll von 99,7 auf 100,9 Punkte klettern. Wir werden die Daten in einem LIVE-Webinar kommentieren – hier können Sie sich anmelden. Um 14.30 Uhr werden in den USA die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe bekanntgegeben. Der Einkaufsmanagerindex für den US-Dienstleistungssektor folgt um 15.45 Uhr. Er soll im Dezember von 56,2 auf 56,8 Punkte klettern. Werte oberhalb der 50er-Marke deuten ein Wachstum der Branche an. Nach Börsenschluss in den USA legt Nike die Ergebnisse vor. Der Gewinn je Aktie soll von 0,59 Dollar auf 0,70 Dollar überproportional zulegen.