Ausblick 2015
Trotz Risiken & Krisen - auf die Karte „Aktien“ setzen!
Das turbulente Aktienjahr 2014 ist jetzt fast schon Historie. Es war geprägt von Notenbanken und politischen Unruhen. Von Ost nach West, von der Ukraine bis in den Gazastreifen, von Hong Kong bis nach Westafrika spielten Seuchen, Unruhen und kriegerische Auseinandersetzungen eine dominierende Rolle.
Die Bewegungen am Aktienmarkt über das Kalenderjahr hinweg - sei es in Deutschland oder in den USA – erscheinen im Rückblick wie ein Gummiband, das gespannt wird und wieder zurückschnappt. Obwohl weder die Erträge der Unternehmen noch sonstige Fundamentaldaten dies rechtfertigten, erholte sich der Aktienmarkt nach jedem Rücksetzer sofort wieder. Der geneigte Anleger rieb sich ein ums andere Mal die Augen.
Risikofaktoren prägen weiterhin die Märkte
Auch 2015 wird der Aktienmarkt von den unterschiedlichsten Risikofaktoren geprägt werden. Während Europa einerseits die Chance hat, auf die globale Konjunktur-Lokomotive aufzuspringen, hängt weiterhin die Euro-Krise wie ein Damoklesschwert über uns. Die Lage in Griechenland spitzt sich zu, ein Wiederaufleben der Euro-Krise ist auf Grund der nicht gelösten Probleme und instabiler Regierungen durchaus möglich – und auch der vermehrte Zulauf der Anti-Europa-Parteien ist ein Warnsignal an Draghi & Co. Und in puncto Schulden wäre ein „Nein!“ von Bundeskanzlerin Angela Merkel zwar aus deutscher Sicht endlich einmal nicht nur konsequent, sondern würde auch der ausufernden Verschuldung unserer Nachbarstaaten einen Riegel vorschieben. Nicht ohne Grund wurden gerade Frankreich und Italien von den Rating-Agenturen herabgestuft. Letztere sind gerade noch eine Notch von Junk Bond entfernt.
Andererseits war 2014 ein Jahr, das von starken Wechselkursbewegungen geprägt war. Das extrem gewagte Experiment der Bank of Japan, die man mit ihrer „all in“- oder Harakiri-Taktik als eine Art experimentellem Vorreiter angesehen werden kann, wird noch ungeahnte Konsequenzen nach sich ziehen. Über kurz oder lang muss der Yen weiter abwerten, womit ein deflationärer Abwertungswettlauf aus Euro, Renminbi und Yen in Gang gesetzt werden könnte. Im Extremfall bedeutet ein Scheitern von „Abenomics“ den Bankrott Japans!
Ein starker US-Dollar ist seit jeher ein schlechtes Zeichen für Schwellenländer
Aber auch der US-Dollar und der Rubel bewegten sich dramatisch. Beide bergen Implikationen für 2015, die wir nicht außer Acht lassen können. Während die Probleme Russland der Außenpolitik von Präsident Putins und dem Ölpreis geschuldet sind - worunter Aktien wie Adidas oder Metro leiden - ist ein starker US-Dollar seit jeher ein schlechtes Zeichen für Schwellenländer, insbesondere für Staaten wie die Türkei oder Staaten in Südamerika, die in US-Dollar verschuldet sind. Der Ölpreis wiederum eröffnet uns schöne Chancen. Wir haben uns zwar etwas zu früh in rohstoff-lastige Titel wie Hargreaves, ALS oder TGS gewagt. Dafür haben wir unsere Hausaufgaben gemacht und können jetzt weiter investieren.
Für eine Fortsetzung der Aktienhausse - insbesondere in Europa - wären natürlich in erster Linie bessere Konjunkturdaten auf beiden Seiten des Atlantiks hilfreich. Auch wenn sie kurzfristig weniger QE bedeuten, was für die USA zumindest schon ohne große Nebenwirkungen angekündigt wurde. Europa vermeidet das Abrutschen in eine Rezession. Reformen in Südeuropa greifen, auch in Italien und Frankreich. Die politischen Unruheherde dieser Welt werden weniger, und auch China und USA ziehen als Lokomotiven die globale Konjunktur. Ein weiterhin schwacher Euro stärkt den Export, unterstützt von niedrigen Rohstoffkosten. Und negative Einlagenzinsen treiben die Aktienmärkte.
Da wir davon ausgehen, dass wir zumindest in Europa dauerhaft niedrige Zinsen sehen werden, sind Aktien auch in 2015 alternativlos - wenn auch mit zwischenzeitlichen Schwankungen verbunden.