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     2070  1 Kommentar Es ist alles in Ordnung!

    In Mittel- und Westeuropa leben wir in der besten aller Welten, doch rund um uns herum gibt es immer mehr Armut, Chaos und Kriege.

     

    Woran kann man es sehen, wie gut es uns geht? Einerseits natürlich an den Börsennotierungen. Wenn wir Russland kaufen wollten, könnten wir es jetzt zum halben Preis gegenüber dem Jahresanfang erwerben.

     

    Andererseits sieht man es auch hieran: Menschen und Völker, die ein schweres Schicksal haben und ums Überleben kämpfen, reden über ernsthafte Dinge. Menschen und Völker, die hingegen im Überfluss leben, reden im besten Fall über Belanglosigkeiten.

     

    Im besten Fall! Denn wer beispielsweise im Fernsehen die Rindfleischwerbung anschaut, in der das Stück Rindfleisch noch freundlich aus dem heißen Fett im Fonduetopf grüßt, weiß, wie ungünstigere Varianten aussehen.

     

    Es gibt also eine direkte stabile negative Korrelation zwischen dem Geistigen und dem Materiellen. Eigentlich scheiße, aber wahr.

     

    Vielleicht kommt unser Wohlstand auch daher, dass bei uns kein Gott mehr das Sagen hat. Mein Spruch des Jahres kommt daher von einem 14-jährigen Mädchen und lautet so: „Wenn es tatsächlich einen Gott geben würde, hätte er den Menschen die Welt schon längst weggenommen.“

     

    Hat er aber nicht. Folglich kann es ihn nicht geben. Quod erat demonstrandum.

     

    Ich wünsche Ihnen eine fröhliche Weihnachtszeit!

     


    Bernd Niquet
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    DER NEUNTE BAND VON "JENSEITS DES GELDES" IST ERSCHIENEN: Bernd Niquet, Jenseits des Geldes, 9. Teil, Leipzig 2023, 648 Seiten, 23,50 Euro

    Leseprobe: "Jenseits des Geldes".

    Eigentlich war ich vollkommen sicher, dass jetzt die Zeit dieser ganzen Auseinandersetzungen hinter mir lag. Deswegen hatte ich auch extra meine Mietrechtschutzversicherung gekündigt. Dann habe ich aber doch einmal in die Betriebskostenabrechnung hineingeschaut und musste unwillkürlich rechnen. 29.220 Euro im Jahr 2018 für die Reinigung der Treppen und Flure, das sind 93 Euro pro Haus pro Woche. Ich würde das jeweils in zehn Minuten schaffen, doch selbst wenn die ungelernte Hilfskraft zwanzig Minuten braucht, sind das 279 Euro Stundenlohn, den die Leiharbeitsfirma dafür einfährt. Wer dabei nicht an Sizilien denkt, kann eigentlich nicht mehr voll bei Verstand sein.

    Bernd Niquet ist Jahrgang 1956 und wohnt immer noch am letzten grünen Zipfel der Failed Stadt Berlin. Die ersten acht Teile von „Jenseits des Geldes“ sind ebenfalls im Engelsdorfer Verlag erschienen, und zwar in den Jahren 2011, 2012, 2013 sowie 2018, 2019, 2020, 2021 und 2022.

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    Verfasst von Bernd Niquet
    Es ist alles in Ordnung! Stabile negative Korrelation zwischen dem Geistigen und dem Materielle