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    AKTIE IM FOKUS  426  0 Kommentare Aus für Milliardendeal mit Gazprom setzt BASF unter Druck

    FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Stopp eines milliardenschweren Tauschgeschäftes mit dem russischen Gasriesen Gazprom hat die BASF -Aktionäre am Freitag verschreckt. Analysten werten den im Zuge politischer Spannungen geplatzten Deal als Rückschlag für den Chemiekonzern, konnten der Entwicklung aber auch positive Seiten abgewinnen. Dennoch büßten die Titel der Ludwigshafener am Vormittag als einer der schwächsten Werte im Dax 1,59 Prozent auf 69,51 Euro ein. Der deutsche Leitindex indes rückte um rund ein halbes Prozent vor.

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    Durch den eigentlich zum Jahresende geplanten Tausch hätte die BASF-Tochter Wintershall das bislang gemeinsam betriebene Erdgashandels- und Speichergeschäft vollständig an Gazprom übertragen. Dies hätte auch das Kasseler Gashandelsunternehmen Wingas betroffen. Gazprom hätte sich zudem mit 50 Prozent an der Wintershall Noordzee beteiligt. Im Gegenzug war die gemeinsame Erschließung von Gasfeldern in Westsibirien vorgesehen.

    Das Aus für den geplanten Deal hängt mit den derzeit angespannten Beziehungen zwischen Russland und der Europäischen Union (EU) zusammen. Die EU hatte Russland wegen des Ukraine-Konflikts mit scharfen Wirtschaftssanktionen belegt. Auch das bereits von Regierungen und Kartellbehörden abgesegnete Geschäft mit dem staatsnahen Gazprom-Konzern war wegen der russischen Rolle in der Krise in die Kritik geraten.

    Angesichts dessen hätte man das Aus für den geplanten Deal zwar erwarten können, sagte ein Händler. Hilfreich für die Aktien sei dies dennoch nicht. Analysten zogen die entsprechenden Konsequenzen und überprüften ihre Bewertungsmodelle. Thomas Gilbert von der Schweizer Großbank UBS kassierte sogar seine Kaufempfehlung für die BASF-Papiere und strich sie zudem von einer Empfehlungsliste. Dies habe die Aktien zusätzlich unter Druck gesetzt, zumal der Experte zuvor als besonders optimistisch gegolten habe, sagte ein Händler.

    Für Analyst Andreas Heine von der britischen Großbank Barclays passte der BASF-Gazprom-Deal nicht mehr zur gegenwärtigen politischen Lage. Dies sei ein Rückschlag für die Strategie der Ludwigshafener. Der Einfluss auf die Bewertung des Dax-Konzerns aber sollte begrenzt sein, da die Aktien wegen der Geschäfte in Russland bereits deutlich gelitten hätten, hofft er.

    Gleichwohl hat der Stopp des Geschäfts auch Auswirkungen auf die BASF-Zahlen. Das Ergebnis vor Steuern und Zinsen (Ebit) dürfte im laufenden Jahr daher nur noch "leicht" statt "deutlich" steigen, für 2013 wird das Ebit auf 7,1 Milliarden Euro nach unten korrigiert.

    Immerhin: Analyst Michael Rae von der US-Investmentbank Goldman Sachs sieht das Ende des Geschäfts leicht positiv für die Aktien. Rae schätzt, dass Kosten für Exploration und Produktion in Höhe von knapp 1 Milliarde Euro wegfallen dürften.

    Doch mit Blick auf die derzeitige Lage auf den Ölmarkt blickt Analyst Thorsten Strauß von der NordLB wiederum skeptisch in die Zukunft: "Wir gehen jedoch davon aus, dass die aktuelle Schwäche des Ölpreises das Ergebnis des laufenden und voraussichtlich auch des kommenden Jahres belasten wird."/la/fbr




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