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Schweiz zieht die Notbremse

Der Negativzinsvirus greift um sich. Nun verlangt auch die Schweizer Nationalbank (SNB) einen Zins für das Geldparken. Damit wird der sichere Hafen Schweiz noch ein bisschen unattraktiver für Fluchtgelder aus aller Welt. Auslöser für die überraschend Maßnahme war der Rubelcrash und der ungewisse Ausgang der Präsidentenwahl in Griechenland. Um die Währung unattraktiv zu machen, müssen ab dem 22. Januar Strafzinsen von 0,25 Prozent bezahlt werden. Die Maßnahme gilt jedoch rückwirkend für Kontoguthaben ab dem 20. Oktober 2014. Zahlen muss sie nur jemand, der mindestens zehn Millionen Franken oder das 20-Fache der gesetzlich geforderten Mindestreserven auf dem Konto liegen hat.

Normale Sparer sind von der Strafgebühr nicht betroffen, und die Schweizer Banken denken auch nicht darüber nach, dies zu tun. Hauptgrund für diese Maßnahme dürfte tatsächlich der Kurs des Schweizer Franken sein, den die SNB mit aller Macht bei 1,20 zum Euro halten will. Zuletzt schrammte der Kurs immer ganz knapp an den 1,20 vorbei. Daher wird die SNB möglicherweise den Strafzins weiter nach oben schrauben. Zudem hat sie ihr Zielband für den Dreimonats-Libor auf -0,75 bis +0,25 Prozent ausgedehnt. Denn SNB-Chef Thomas Jordan will mit aller Macht den Kurs von 1,20 Franken für einen Euro halten. Notfalls will er unbeschränkt Devisen kaufen oder andere Maßnahmen ergreifen. Denn sollte der Franken noch stärker werden, dürfte es düster für die Schweiz aussehen. Ein Großteil des Landes lebt vom Export und vom Tourismus.

Die nächste Ausgabe des €uro fondsxpress erscheint am 9. Januar 2015!

Frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr wünscht Ihnen Jörn Kränicke, Chefredakteur