Fondsmanager setzen trotz Krise auf Russland
FRANKFURT/LONDON (dpa-AFX) - Trotz des Rubel-Absturzes und der Wirtschaftskrise legen viele Fondsmanager weiter Geld in Russland an. "Ausgewählte russische Anleihen bleiben unserer Ansicht nach langfristig werthaltig", sagte Daniel Ivascyn, Chefanleger des weltgrößten Anleiheinvestors Pimco, der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Aus einer hohen Volatilität ergäben sich für Invsetoren neue Chancen. Ohnehin halte er die Auswirkungen der aktuellen Währungsturbulenzen "auf das Finanzsystem als Ganzes für begrenzt", sagte Ivascyn.
Auch andere Investoren setzen laut "Financial Times" (Samstag) auf die Krise als Chance: Fondsmanager Justin Leverenz von Oppenheimer Funds etwa gehe mit seinem auf Schwellenländer ausgerichteten Fonds weiter in Russland auf Einkaufstour. "Das ganze Jahr über habe ich mehr und mehr gekauft, denn die Preise sind außergewöhnlich", zitiert ihn das Blatt. Ähnlich sieht es sein Lazard-Kollege James Donald. Er habe vergleichbare Entwicklungen bereits erlebt, sagte der Fondsmanager der "FT". "Das sind Situationen, in denen man mutig sein muss."
Zuversichtlich gibt sich auch der Co-Chef der Deutschen Bank , Jürgen Fitschen. Er hält Russlands Schwierigkeiten noch für beherrschbar: "Die russische Volkswirtschaft ist heute besser in der Lage, der steilen Abwertung des Rubels zu widerstehen", sagte er der "Welt am Sonntag". Moskaus Devisenreserven seien hoch, die öffentlichen Schulden verhältnismäßig gering./mmb