Egbert Prior
Aixtron: Licht am Ende des Tunnels
Die Aktie mit 9 Euro praktisch auf Jahrestief. Seit dem Top Anfang 2011 (33,35) beträgt das Minus 73%. Aixtron ist ein Spezialist für Maschinen, auf denen Leuchtdioden produziert werden. Im Prinzip boomt der Markt der LEDs. Doch die Hersteller hatten bis 2010 derartige Überkapazitäten aufgebaut, daß der Markt ab 2011 kollabierte und die Nachfrage nach LED-Maschinen seither auf kleiner Flamme köchelt. 2010, im Spitzenjahr, gingen in Aachen 784 Millionen durch die Bücher. 2014 dürfte sich der Umsatz nur noch auf rund 180 Millionen belaufen, was dem Vorjahresniveau entspräche. Die Bilanz bleibt tiefrot, 2012 und 2013 versenkte das Unternehmen insgesamt 246 Millionen. Doch es gibt Licht am Ende des Tunnels. Der chinesische Leuchtdioden-Hersteller Sanan bestellte 50 LED-Produktionsanlagen der neuesten Generation. Mit einem Volumen von schätzungsweise 85 Millionen soll es sich für Aixtron um den größten Auftrag der Firmengeschichte handeln. Gewiß, eine Schwalbe macht keinen Sommer, doch die Branche scheint in den Startlöchern zu stehen. Dem Vernehmen nach verhandelt Aixtron mit etwa einem Dutzend LED-Herstellern, die fast alle in Asien sitzen, über die Lieferung von neuen Maschinen. Insgesamt soll es um 400 Anlagen mit einem Volumen von schätzungsweise 800 Millionen Euro gehen. Allerdings wird nur ein Teil der Aufträge im Rheinland landen. Die andere Hälfte des Großauftrags von Sanan ging beispielsweise an den Erzrivalen Veeco. Aixtron liefert sich seit Jahren ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit den Amerikanern. Keine Frage, der Markt für LED-Maschinen zeigt Belebungstendenzen. Doch für Euphorie besteht kein Anlaß. Die Zyklen in dieser Industrie sind von langer Dauer. Nach dem vorangegangenen Einbruch 2001 vergingen mehr als sieben Jahre bis Aixtron das ursprüngliche Gewinniveau wieder erreichte. Nach dieser Lesart könnte es 2017 wieder so richtig brummen. Im bisherigen Spitzenjahr 2010 verdiente die TecDAX-Gesellschaft netto 193 Millionen! Im Vergleich dazu erscheint die aktuelle Marktkapitalisierung, gut 1 Milliarde, gar nicht mehr so überzogen. Zumal die Chance besteht, daß im kommenden Zyklus der Gewinn in der Spitze sogar noch höher ausfällt. Die Milliardenbewertung relativiert sich auch dadurch, daß in der Firmenkasse 260 Millionen Euro Bargeld schlummern. Keine Bankschulden, Eigenkapitalquote 81%. Klar ist, der Siegeszug der LED ist nicht zu stoppen. Die Frage ist nur, wann wieder massiv in Produktionskapazitäten investiert wird. Wir rechnen damit, daß Aixtron den Umsatz 2015 um gut 50% auf mehr als 300 Millionen steigern kann, nicht zuletzt wegen des Großauftrags aus China. Auch sollte wieder ein Gewinn, wenn auch erst ein kleiner, drin sein. Fazit: Investoren mit einem Anlagehorizont von ca. 3 Jahren bietet sich eine Kurs-chance von mindestens 100%.
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