Rohstoffe - Gold
Gold-Plan läuft nach Plan
Deutschland holt sein Gold zurück.
3387 Tonnen Gold besitzt die Deutsche Bundesbank. Die Hälfte davon soll spätestens 2020 in Frankfurt eingelagert sein. Auch Privatanleger sollten ihren Gold-Schatz gut hüten. Und wer ihn ausbauen
will, sollte auch einen kleinen Teil auf Gold-Minen setzten.
Zwischen 80 und 100 Tonnen Gold dürften im Jahr 2014 aus dem Ausland nach Frankfurt gebracht worden sein. Das geht zumindest aus den Aussagen von Carl-Ludwig Thiele hervor. Der Bundesbank-Vorstand sollte es wissen. Die Bundesbank liege mit ihrer Rückholaktion voll im Zeitplan, sagte Thiele vor kurzem. Bis zum Jahr 2020 sollen insgesamt 674 Tonnen Gold von Paris und New York in die Bundesbank-Tresore am Main gebracht werden.
Die Bundesbank ist mit ihrer Rückholaktion nicht allein. Auch Belgien und die Niederlande sollen ähnlich vorgehen. Was aktuell wenig Sinn zu haben scheint, könnte in den kommenden Jahren durchaus richtig sein. Denn rund um den Euro und auch um den US-Dollar türmt sich enormes Potenzial für Währungsturbulenzen auf. Allein schon die Parlamentsabstimmungen in Athen zeigten wieder einmal, wie anfällig das Euro-Währungsraum-Gebilde weiterhin ist. Und jenseits des Atlantiks zeugen gut 18 Billionen US-Dollar Schulden (55.000 Dollar pro Kopf!) ebenfalls für programmierte Probleme an den Finanzmärkten.
Währungsabwertungen und damit inflationäre Tendenzen dürften über kurz oder lang unausweichlich sein. Wie solch eine Welt aussehen könnte, zeigt das Beispiel Russland. Der Rubel verlor mehr als die Hälfte an Wert und die Inflationsrate kroch auf jenseits der 10 Prozent. Russen, die vor Jahresfrist ihre Ersparnisse in Gold getauscht hatten, können sich auch jetzt noch westliche Importgüter leisten. Das Gold ist jetzt in Rubel das Doppelte wert. Auch bei einer zweistelligen Geldentwertung bleibt da über Jahre einiges an Puffer hängen. Die russische Zentralbank machte es den Bürgern ja vor. Sie kaufte sukzessive über die vergangenen Monate Gold an.
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Die Deutsche Zentralbank besitzt ohnehin den zweitgrößten Goldschatz auf der Erde. Sie muss also nicht zukaufen – um so weniger wenn Gold wieder im Wert, sprich gegenüber dem Euro steigt. Doch allein das Nachhauseholen sollte als Zeichen für Privatanleger reichen. Der Aufbau eines Gold-Portfolios dürfte für die kommenden Jahre nicht verkehrt sein. Neben physischem Gold (Münzen, Barren) als Grundstock sollten dabei – sicherlich spekulative, aber damit auch mit einem enormen Hebel ausgestattete – Aktien der Goldproduzenten und -sucher als kleine Beimischung nicht fehlen.