Bitstamp
Hacker plündern europäische Bitcoin-Börse
Nach Mt. Gox ist wieder einmal eine wichtige Bitcoin-Börse einem Hackerangriff zum Opfer gefallen. Dieses Mal traf es die europäische Bitcoin-Plattform Bitstamp.
Wie Bitstamp auf seiner Website mitteilt, sollen bei dem Angriff knapp 19.000 Bitcoins im Wert von umgerechnet rund fünf Millionen US-Dollar erbeutet worden sein.
Die europäische Plattform der Internetwährung reagierte prompt. Man habe den Handel vorübergehend eingestellt, heißt es auf der Seite von Bitstamp. Gleichzeitig versicherte die Bitcoin-Plattform, die bestehenden Guthaben seien „completely safe“. Dennoch warnt Bitstamp seine Kunden ausdrücklich davor, Transaktionen auf alte Adresse durchzuführen. Des Weiteren seien als zusätzliche Sicherheitsmaßnahme sämtliche Dienste gesperrt und man arbeite eng mit den Ermittlungsbehörden zusammen.
Wie „Spiegel Online“ berichtet, sind die genaueren Umstände des virtuellen Bankraubs bislang unklar. Bitstamp selbst erklärt auf seiner Seite, dass die gestohlenen Bitcoins aus so genannten „operational wallets“ stammten. Mithilfe dieser Speicher können tägliche Transaktionen durchgeführt werden. Der größte Teil der Bitcoins lagert dagegen in so genannten Cold Storages, erklärt „Spiegel Online“. Diese bleiben im Gegensatz zu den Wallets offline und sind damit besser vor Hackerangriffen geschützt.
Bitcoin-Börsen immer öfter Opfer von Hackerangriffen
Der Bitcoin-Markt ist in Aufruhr. Immer wieder machen Vorwürfe der Marktmanipulation die Runde. Mit Bitstamp ist erneut eine wichtige Bitcoin-Plattform Ziel eines Angriffs geworden. Bereits im vergangenen Jahr sorgte ein Hackerangriff auf die bis dato weltweit führende Plattform Mt. Gox für Aufsehen. Dabei sollen rund 370 Millionen Euro abhanden gekommen sein. Mt. Gox geriet daraufhin in finanzielle Schwierigkeiten und musste inzwischen Insolvenz anmelden. Laut „Spiegel Online“ wurde auch die in Slowenien gegründete und seit 2013 aus Großbritannien operierende Plattform Bitstamp nicht zum ersten Mal angegriffen. Bereits im Oktober 2012 als auch im Februar des letzten Jahres musste sie sich gegen so genannte DDoS-Attacken zur Wehr setzen. Auch andere Bitcoin-Börsen wurden damals Opfer dieser Überlastungsangriffe.
Bremse für das Comeback der digitalen Währung?
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Der jüngste Hackerangriff trifft die Bitcoin-Branche zu einem recht ungünstigen Zeitpunkt, immerhin wurde in den letzten Monaten vielfach über das "Comeback des Bitcoin" berichtet, so auch bei wallstreet:online. "Bezahlen wir bald alle mit Bitcoin?", kommentierte w:o damals den Schritt der Münchner Fidor-Bank, die erste Bitcoin-Bank gründen zu wollen.