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    Meinung  1487  2 Kommentare Bundesregierung zeigt Griechenland die Folterwerkzeuge

    Kommentar zu den Medienberichten über die Szenarien der Bundesregierung bei einem SYRIZA-Wahlsieg:


    Merkel und Gabriel wollen auf unverfrorene Art und Weise die Wahlen in Griechenland beeinflussen. Jetzt kommuniziert die Bundesregierung schon mögliche Strafmaßnahmen, die bei einem Wahlsieg von SYRIZA ergriffen werden sollen, über die Medien.

    Die Bundesregierung droht offen damit, Griechenland bei einem aus ihrer Sicht falschen Wahlausgang ins Chaos zu stürzen. Nichts anderes bedeutet das angedrohte Zudrehen des Geldhahns im Februar, unmittelbar nach der griechischen Wahlentscheidung und während der Phase möglicher Koalitionsverhandlungen. Das zeugt von einer Respektlosigkeit der Berliner großen Koalition vor demokratischen Entscheidungen. Es macht erneut deutlich, dass sich die europäische Idee von Merkel und Co. darauf beschränkt, ihre Agenda-2010-Politik durch Troika-Protektorate durchzusetzen, in denen Wahlen lediglich Störfaktoren sind. Die Engstirnigkeit der deutschen Regierung wird zu einer immer größeren Belastung für die Situation in Europa und damit auch für Deutschland.

    Griechenland – aber auch der Rest der Eurozone – braucht sofort einen Kurswechsel, um eine Verbesserung der sozialen und wirtschaftlichen Situation zu erreichen. Das geht nur mit mehr Wachstum über höhere öffentliche Investitionen und Ausgaben sowie einer ausreichenden Reduzierung der Schulden. Damit bei einer Schuldenreduzierung der Schaden für die öffentliche Hand minimiert wird, müssen im Fall Griechenlands die restlichen Forderungen der Banken und privaten Gläubiger – unter Wahrung der Pensionsansprüche von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern – vollständig gestrichen werden. Zusätzlich ist das Aufkommen einer europaweit koordinierten Vermögensabgabe einzusetzen, um die Kosten des Schuldenschnittes für die Steuerzahlerinnen und Steuerzahler auch in Deutschland zu minimieren.





    Sahra Wagenknecht
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    Sahra Wagenknecht (MdB) wurde am 16. Juli 1969 in Jena geboren und studierte nach der Wende Philosophie und Neuere Deutsche Literatur an der HU-Berlin. Wagenknecht promovierte im Fach Volkswirtschaftslehre mit der Arbeit: "Die Grenzen der Wahlfreiheit. Sparentscheidungen und Grundbedürfnisse in entwickelten Ländern", erschienen 2013 im Campus Verlag. Ihre politische Laufbahn umfasst unterschiedliche Positionen: 1991 Mitglied des Parteivorstandes der PDS, 2004 Einzug ins Europaparlament - bis 2009, ab 13. Oktober 2015, mit Dietmar Bartsch, Oppositionsführerin des 18. Bundestags. Nach der Bundestagswahl 2017 bleibt Wagenknecht für DIE LINKE Fraktionsvorsitzende im Deutschen Bundestag - gemeinsam mit Bartsch. Wagenknecht ist seit 2014 mit Oskar Lafontaine verheiratet.
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    Verfasst von Sahra Wagenknecht
    Meinung Bundesregierung zeigt Griechenland die Folterwerkzeuge Merkel und Gabriel wollen auf unverfrorene Art und Weise die Wahlen in Griechenland beeinflussen. Jetzt kommuniziert die Bundesregierung schon mögliche Strafmaßnahmen, die bei einem Wahlsieg von SYRIZA ergriffen werden sollen, über die Medien.

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