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    Aktienfonds Russland  1906  0 Kommentare Bär am Boden?

    Die wirtschaftlichen Sanktionen des Westens und der fallende Ölpreis treffen Russland. Das wird auch an der Entwicklung russischer Fonds deutlich.

    Die russische Wirtschaft liegt am Boden. Erst die Sanktionen des Westens, dann kam der sinkende Ölpreis hinzu. Im Dezember korrigierte das russische Wirtschaftsministerium die Konjunkturprognose für das erste Quartal 2015 von 1,2 Prozent auf minus 0,8 Prozent. Ab der zweiten Jahreshälfte erwartet Vize-Wirtschaftsminister Alexej Wedew wieder schwarze Zahlen. Für 2014 erwartet Moskau eine Kapitalabwanderung in Höhe von 125 Milliarden US-Dollar. Solche Abflüsse gehen am Staatshaushalt nicht einfach vorbei. „Ich erwarte einen Verlust für den Etat 2015 von rund 90 Milliarden US-Dollar. Das entspricht etwa 0,1 Prozent des Bruttoinlandsprodukts“, so Wedew. Diese Prognosen basieren jedoch auf einem durchschnittlichen Ölpreis für 2015 von etwa 80 US-Dollar je Barrel. Derzeit liegt er mit etwas mehr als 50 US-Dollar jedoch deutlich tiefer.

    Der Ölpreis sei das russische Hauptproblem, findet Gernot Erler, Russland-Beauftragter der Bundesregierung: „Die Sanktionen sind nicht Hauptursache für die Wirtschaftskrise in Russland. Dafür ist vor allem der fallende Ölpreis verantwortlich.“ Aber auch die einseitige Ausrichtung der russischen Exportwirtschaft auf Ressourcen und die Defizite bei der Wettbewerbsfähigkeit der übrigen russischen Wirtschaft macht Erler für die Krise mitverantwortlich.

    Die aktuellen Turbulenzen reizen wiederum die Anderen: „Ausgewählte russische Anleihen bleiben unserer Ansicht nach langfristig werthaltig", sagte Daniel Ivascyn, Chefanleger des weltgrößten Anleiheinvestors Pimco. Aus einer hohen Volatilität ergäben sich für Investoren neue Chancen. Ohnehin halte er die Auswirkungen der aktuellen Währungsturbulenzen "auf das Finanzsystem als Ganzes für begrenzt", sagte Ivascyn. 

    Auch andere Investoren setzen auf die Krise als Chance: Fondsmanager Justin Leverenz von Oppenheimer Funds etwa geht mit seinem auf Schwellenländer ausgerichteten Fonds weiter in Russland auf Einkaufstour: „Das ganze Jahr über habe ich mehr und mehr gekauft, denn die Preise sind außergewöhnlich", zitiert ihn die FT. Ähnlich sieht es sein Lazard-Kollege James Donald. Er habe vergleichbare Entwicklungen bereits erlebt, sagt der Fondsmanager. Das seien Situationen, in denen man mutig sein müsse. 

    Die Krise des russischen Bären wird auch an der Entwicklung der Aktienfonds deutlich. Die Kategorie „Aktienfonds Russland“ des FINANZEN FundAnalyzer (FVBS) verlor im vergangenen Jahr 37,7 Prozent – so viel wie keine andere Peergroup. Nicht ein einziger Fonds weist für 2014 eine positive Performance auf. Ebenfalls auffällig ist, dass keines der Produkte über den Zeitraum von drei sowie von fünf Jahren eine positive Sharpe Ratio aufweist.

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    Patrick Daum
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    Patrick Daum ist Dipl.-Politologe mit Schwerpunkt für Europa, Wirtschaft und Recht. Als Redakteur bei €uro-Advisor-Services GmbH ist er zuständig für die Top-Themen auf www.fundresearch.de.
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    Verfasst von 2Patrick Daum
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