Euro fondsxpress
Die Zinsen sinken weiter!
Börsenweisheiten gibt es viele. Etwa die berühmt-berüchtigte Weihnachtsrally, die ihren Fortgang oft mit dem Januar-Effekt findet. Gerade die Entwicklung im Januar ist oftmals entscheidend, ob es
ein gutes oder schlechtes Börsenjahr wird. Statistiker haben errechnet, dass bei einem positiven Januar-Abschluss des Dow Jones auch das Gesamtjahr positiv sein
sollte — zumindest in bislang über 80 Prozent der Fälle. Endet der Januar hingegen mit negativen Vorzeichen, sollte man sich anschnallen. Denn dann ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass das Jahr
auch mit trauernden Börsianern endet. In gut 60 Prozent der Fälle war dies bislang der Fall. Derzeit stehen also die Vorzeichen noch gut, dass es ein erfolgreiches Börsenjahr werden könnte. Der
Dow Jones notiert aktuell mit 0,5 Prozent im Plus.
Allerdings machen doch einige Dinge stutzig. Vor allem die Entwicklung an den Rentenmärkten: Statt steigender Renditen gehen die Zinsen immer noch weiter zurück. Nicht nur in Deutschland, wo die
zehnjährige Anleihe nur noch mit 0,5 Prozent rentiert, sondern auch in den USA. Dort sollte eigentlich langsam die Zinswende eingeläutet sein, denn fast jeder erwartet im Lauf des Jahres mindestens
einen Zinsschritt von der Fed. Einer der wenigen, der dagegenhält, ist Anleiheguru Jeffrey Gundlach von Double Line. Er geht weiter davon aus, das die Fed die Zinsen nicht erhöhen wird, und sie auf
ein neues Tief fallen werden. Zu erwarten sei, dass die zehnjährigen US-Staatsanleihen in diesem Jahr noch unter ihrem Tiefstand von 1,38 Prozent von 2012 sinken. Dies begründet er mit
deflationären Tendenzen durch einen weiter sinkenden Ölpreis.
Lesen Sie auch
Ein erfolgreiches Jahr 2015 wünscht Ihnen Jörn Kränicke, Chefredakteur