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    Aktienstrategie  12637  0 Kommentare Back to attack!

    Es ist schon lustig zu sehen, wie jeweils zum Jahresanfang immer wieder Prognosen und Ziele zur weiteren Entwicklung an den Kapitalmärkten abgegeben werden. Man wagt sich in den Kaffeesatz, rührt darin herum, und versucht darin wie in einer Kristallkugel zu lesen – und am Ende kommt es eh anders, als die meisten vorhergesagt haben. Hat dann am Ende des Jahres einer der Propheten mal recht, dann ist dies eher Zufall, als dass seherische Fähigkeiten am Werke gewesen wären. Ein Blick zurück auf das vergangene Jahr ist dagegen oft hilfreich.

    Dass die Börse die Zukunft handelt, ist dagegen eine Binsenweisheit. Die hat allerdings nichts mit dem Jahresanfang zu tun. Sie ist von einzelnen Kalendertagen unabhängig - und das ist auch gut so. Die ständige Analyse von Aktien, die Signale der Marktpsychologie, also der Behavioral Finance, die tägliche Auseinandersetzung mit dem Management von Unternehmen – das ist unsere Arbeit. Und die hat Gott sei Dank nichts mit dem 1. Januar zu tun.

    Trotzdem beschäftigen wir uns natürlich mit den künftigen Chancen und Risiken von einzelnen Aktien oder Märkten. Derzeit bietet die günstige Bewertung einzelner Titel sogar viele positive Entwicklungsmöglichkeiten für die kommenden Monate.

    Aber schauen wir zunächst auf die Risiken: Da ist das Wiederaufleben der Eurokrise, das Problem Griechenland, der stärker werdende Aufmarsch von Anti-Europa-Parteien, ein immer stärker werdender US-Dollar, der vor allem die in USD verschuldeten Staaten unter Druck setzt. Dann eine möglicherweise harte Landung der chinesischen Wirtschaft, ein Scheitern von „Abenomics“ in Japan, der hart ausgetragene Kampf um den Ölpreis, die Probleme in und um Russland. Man könnte die Reihe beliebig fortsetzen. Die Märkte werden also auch in Zukunft volatil bleiben.

    Doch was steht an Positivem dagegen? Jede Menge!

    Die Wirtschaft in den USA beweist weiterhin ihre Stärke, was die letzten Arbeitsmarktzahlen belegen. Dow Jones und S&P 500 werden sich auch weiter gut entwickeln. Die Abwertung des Euro eröffnet dem deutschen Export bleibend gute Chancen. Der Ölpreis findet zwar vorerst kein Tief, dafür lohnt sich immer mehr ein Blick auf Ölaktien. Und auch die Lange in Russland wird nicht auf Dauer katastrophal bleiben. Auch hier werden sich über kurz oder lang Chancen ergeben. Denn wir gehen davon aus, dass Russland derzeit heißer gekocht als gegessen wird. Der Rubel wird nicht dauerhaft so schwach bleiben. Und die Sanktionen gegen Moskau werden auch wieder gelockert. Wer nicht an eine kriegerische Auseinandersetzung zwischen Russland und dem Westen glaubt – und dafür gibt es außer dem politischen Säbelrasseln keine Anzeichen – der kommt an einem Engagement in Russland nicht vorbei.


    Frank Fischer
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    Frank Fischer, CEO & CIO der Shareholder Value Management AG und in dieser Funktion verantwortlich für den „Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen“, schreibt regelmäßig über die internationalen Aktienmärkte. Als überzeugter Value-Investor hat Fischer langjährige Expertise in allen Fragen rund um Fonds, Börse, aber auch das Stiftungswesen. In seinen regelmäßigen Marktkommentaren legt er besonderes Augenmerk auf Behavioral Finance, sowie Investments in Small- und Midcap-Werte.
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    Verfasst von Frank Fischer
    Aktienstrategie Back to attack! Es ist schon lustig zu sehen, wie jeweils zum Jahresanfang immer wieder Prognosen und Ziele zur weiteren Entwicklung an den Kapitalmärkten abgegeben werden. Man wagt sich in den Kaffeesatz, rührt darin herum, und versucht darin wie in einer …

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