Ölpreise fallen weiter

NEW YORK/LONDON/WIEN (dpa-AFX) - Die Ölpreise haben zu Wochenbeginn ihre Talfahrt fortgesetzt. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Februar kostete am Montagmittag 48,95 US-Dollar. Das waren 1,15 US-Dollar weniger als am vergangenen Freitag. Ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) verbilligte sich um 95 Cent auf 47,40 Dollar.

Die Ölpreise sind seit Sommer um über die Hälfte eingebrochen und liegen so niedrig wie zuletzt im Frühjahr 2009. Ein zu hohes Angebot auf dem Weltmarkt setzt die Preise unter Druck. Das Ölkartell Opec hat unter Führung von Saudi-Arabien bisher nicht mit einer Produktionskürzung auf den Preissturz reagiert.

Der wichtige Ölproduzent will laut Beobachtern mit niedrigeren Preisen der stark wachsenden Schieferölindustrie in den USA einen Dämpfer verpassen. Laut Experten der amerikanischen Investmentbank Goldman Sachs kann diese allerdings deutlich tieferen Preisen trotzen als die meisten Beobachter annehmen. In einer am Montag bekannt gewordenen Studie gehen sie davon aus, dass die Ölpreise während der ersten Jahreshälfte bis auf 40 Dollar sinken müssten, um die Investitionen der Schieferölindustrie zu drosseln. Zudem senkten sie ihre Ölpreisprognosen deutlich ab.

Der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) ist gefallen. Das Opec-Sekretariat meldete am Montag, dass der Durchschnittspreis aller Ölsorten des Kartells am Freitag bei 45,19 US-Dollar gelegen hat. Das waren 49 Cent weniger als am Donnerstag. Die Opec berechnet ihren Korbpreis auf Basis der zwölf wichtigsten Sorten des Kartells./fr/jsl