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Metro legt dank Weihnachtsgeschäft kräftig zu - Russland bleibt Problem
DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Das Handelsunternehmen Metro ist dank eines positiven Weihnachtsgeschäfts gut in das seit Oktober laufende Geschäftsjahr gestartet. Probleme bereitet nach wie vor der Handel im krisengeschüttelten Russland. Hier sorgte der Rubel-Verfall zwar für Hamsterkäufe, die zusammen mit den hohen Preissteigerungen zu zweistelligen Wachstumsraten führten. Diese wurden jedoch bei der Umrechnung in Euro aufgezehrt. Konzernweit sei der um den Verkauf von einigen Bereichen bereinigte Umsatz im ersten Geschäftsquartal um 2,1 Prozent auf 18,3 Milliarden Euro gestiegen, teilte Metro am Dienstag in Düsseldorf mit. Damit übertraf das Unternehmen die Erwartungen der Experten.
Die im MDax notierte Aktie legte am Morgen um mehr als drei Prozent zu. Das Papier hat allerdings auch einiges aufzuholen. 2014 gehörte die Aktie vor allem wegen der Probleme in Russland mit einem Abschlag von 28 Prozent zu den schwächsten Werten im Mittelwerteindex. DZ-Bank-Analyst Herbert Sturm glaubt, dass es in Russland auch in nächster Zeit anhaltenden Druck von der Währungsseite gibt.
DZ BANK: RUBEL-FALL DRÜCKT 2014/15 AUF GEWINN
Er rechnet deshalb beim bereinigten Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) im laufenden Geschäftsjahr 2014/15 mit einem neunprozentigen Rückgang auf 1,57 Milliarden Euro. "Sobald sich die Situation in Russland verbessert, ist mit einer kräftigen positiven Gegenreaktion zu rechnen", schrieb er in einer Studie.
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Metro machte am Dienstag keine Angaben zur Gewinnentwicklung. Positives gab es von der Umsatzseite berichten, auch wenn der nominale Umsatz, also ohne Berücksichtigung der verkauften Läden, um 2,2 Prozent nachgab. Operativ dagegen legten drei von vier Sparten beim Umsatz zu.
Besonders gut entwickelte sich das Geschäft beim Elektrofachhändler Media-Saturn - schlecht lief es dagegen bei der Kaufhaustochter Kaufhof. Hier sorgte die milde Witterung im Herbst für einen schwachen Verkauf von Kleidung. Das konnte auch durch deutliche Umsatzsteigerungen im Weihnachtsgeschäft nicht kompensiert werden.
UNTERNEHMENSCHEF: ERSTES QUARTAL IST SOLIDES FUNDAMENT
Mit der Entwicklung in den ersten drei Monaten sei ein solides Fundament für das Erreichen der Umsatzprognose gelegt, sagte Vorstandschef Olaf Koch. Der Konzern rechnet beim bereinigten Umsatz mit einem leichten Anstieg. Auch der bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) soll nach Angaben vom Dezember zulegen - allerdings klammert der Metro-Konzern dabei die Folgen von Wechselkursveränderungen aus.
Da der Handelskonzern einen hohen Anteil des Jahresgewinns im wichtigen Weihnachtsquartal erwirtschaftet, warten die Analysten gespannt auf den 10. Februar. Dann will Metro das komplette Zahlenwerk offenlegen. Hier werde sich zeigen, ob es Fortschritte bei der Profitabilität gegeben hat./zb/fri/stb