Agrarkonzern Baywa hofft auf Getreidepreiserholung - Dividendenerhöhung in Sicht
FRANKFURT (dpa-AFX) - Europas größter Agrarhändler Baywa will seine Aktionäre angesichts der aktuell schwierigen Lage milde stimmen. "Trotz eines absehbaren Gewinnrückgangs könnten wir die Dividende für 2014 erhöhen", sagte Vorstandschef Klaus Josef Lutz im Interview der "Börsen-Zeitung" (Mittwochausgabe). Seit Mitte vergangenen Jahres hat die Aktie des SDax-Konzerns fast ein Viertel an Wert verloren. Das Agrarunternehmen leidet unter der Flaute bei Getreidepreisen und dem russischen Importstopp für Obst aus der Europäischen Union. Als Gegenreaktion zu westlichen Handelssanktionen hatte Russlands Präsident Wladimir Putin mit dem Verbot der Einfuhr bestimmter Lebensmittel reagiert. "Seitdem fallen die Preise wegen des Überangebots", sagte Lutz.
In diesem Jahr hofft der Baywa-Chef auf Entspannung bei den Getreidepreisen. "Wir hatten in den beiden vergangenen Jahren weltweit gute Ernten," sagte Lutz. Daher seien die Lagerbestände relativ hoch. "Sollte Putin aber einen Exportstopp über Weizen verhängen, würden die Karten neu gemischt", sagte Lutz. Eine konkrete Prognose ließ sich der Manager nicht entlocken. In den vergangenen Wochen seien die Margen zwar wieder etwas besser geworden. Würden 2015 ähnlich gute Ernten eingefahren wie im Vorjahr, dann stünden die Margen aber eher wieder unter Druck, schränkte er ein.
Beim Thema Zukäufe sieht Lutz im Agrarbereich derzeit keine größeren Transaktionen, in diesem Jahr könne Baywa eher bei zwei oder drei kleineren Übernahmen zuschlagen. "Viele Handelsorganisationen haben sich 2014 übernommen", sagte Lutz dem Blatt. Spekulative Schieflagen könnten Baywa möglicherweise Kaufgelegenheiten bieten./men/enl/stb