Im Fokus: Bayer AG
- Kurzprofil:
Bayer zählt zu den weltweit größten Pharma/Chemiekonzernen. Im vergangenen Herbst wurde allerdings beschlossen, den Bereich Material Science (Kunststoffe) bis 2016 abzuspalten.
- Perspektive:
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Das Manager Magazin kürte ihn 2014 zum Manager des Jahres: Marijn Dekkers, Chef von Bayer. Diese Wahl ist sicherlich kein Zufall. Schließlich strickte der Holländer in den zurückliegenden vier Jahren den Konzern gehörig um. Sein Ziel ist es, Bayer zu einem der weltweit größten Life Science-Konzerne zu formen. Dabei setzt er auf drei Sparten: Entwicklung von Blockbuster-Medikamenten, rezeptfrei Medikamente sowie Pflanzenschutz. Zu den aussichtsreichsten Medikamenten in Bayers Produktpipeline zählen Xarelto (Blutverdünner), Eylea (Augenmittel), Stivarga (Darmkrebs), Xofigo (Prostatakrebs) und Ademaps (Bluthochdruck). 2013 generierten sie einen Umsatz von 1,5 Mrd. Euro. 2014 wurden 7,5 Mrd. Euro angepeilt. Die Analysten von Kepler Cheuvreux erwarten, dass sich allein der Umsatz mit Xeralto bis 2020 auf 3,6 Mrd. Euro verdoppelt. Als „Meilenstein auf dem Weg zum globaIen Marktführer“ bezeichnete Bayer-Chef Dekkers vergangenes Jahr den Kauf der rezeptfreien Medikamente vom US-Konzern Merck & Co. Mit dem Zukauf erwirtschaftet Bayer künftig rund 7,5 Mrd. Euro pro Jahr in dieser Sparte. Zwar sind die Gewinnmargen bei Aspirin & Co geringer als bei neu entwickelten Medikamenten. Dafür sind die Risiken auch geringer. Weltweit werden einem Bericht der Wirtschaftswoche vom 13. Mai 2014 zufolge rund 200 Mrd. Euro pro Jahr umgesetzt. Das gibt Bayer noch Wachstums- und Akquisitionspotenzial. Ein Megatrend sieht Bayer zudem im Bereich Crop-Science. „Wir erwarten, dass der Markt für Pflanzenschutzmittel und Saatgut bis 2020 auf rund 100 Mrd. Dollar pro Jahr steigt. 2008 waren es noch 50 Mrd. Dollar,“ erklärte Crop Science-Chef Liam Condon vergangenen Herbst. So wundert es nicht, dass Bayer 2015 hier erstmals mehr als eine Mrd. Euro in die Forschung und Entwicklung investiert. Weiter Zukäufe sind auch hier nicht ausgeschlossen.