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     1147  0 Kommentare Wie weit geht Draghi ?

    Die Erwartungen an Mario Draghi steigen täglich – zumindest ausgedrückt in der Kauflaune der Anleger, die die bevorstehenden Anleihenkäufe in freudiger Erwartung vorwegnehmen. Mit 700 Punkten Zuwachs seit dem Tief Anfang Januar zeigen die Investoren ihre Zuversicht in Mario Draghi - es könnte ein Fall von buy on rumors sell on facts werden und das umgekehrte beim Euro. Dazu ist weiter unklar in welchem Umfang das hart umkämpfte Anleihenkaufprogramm anläuft und welchen Nutzen es mittelfristig für die europäischen Volkswirtschaften hat. Wir schauen uns den Kommentar von Aberdeen Asset Management zum Quantitative Easing der EZB an. 

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    Draghi hat alle Vorbereitungen getroffen

    Laut Luke Bartholomew, Fondsmanager bei Aberdeen Asset Management, sind die Erwartungen für eine entsprechende Ankündigung in dieser Woche so hoch wie sie es nur sein können. “Draghi weiß das und es ist sehr unwahrscheinlich, dass er diese Erwartungen enttäuschen wird.” sagt der Experte. Laut Bartholomew war die Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs dass die EZB grundsätzlich Staatsanleihen kaufen darf, ein Teil von Draghis harter Kampagne mit der er um quantitativen Lockerung inklusive dem Ankauf von Staatsanleihen geworben hat.” Er hat Monate damit zugebracht, die Flure der Macht abzumarschieren, im und außerhalb des Schattens daran arbeitend, jenen Konsens herzustellen, den er braucht, um die erbitterte Opposition Deutschlands gegen das Quantitative Easing auszumanövrieren.” sagt Bartholomew.

    Das “Wie” ist die einzige Frage

    EZB_September_5Für den Experten ist daher nicht das “Ob”, sondern das “Wie” derzeit die große Frage. “Wie groß wird es sein, die Bonds welcher Länder werden aufgekauft und wer wird für die Risiken der angekauften Assets haften? Alles unterhalb von 500 Milliarden Euro an Staatsanleihekäufen wird den Markt enttäuschen. Das Programm wird voraussichtlich zwar nicht den Kauf von Staatsanleihen aus Griechenland und Zypern enthalten, aber die Möglichkeit offen lassen, dies zu einem späteren Zeitpunkt zu tun. Die Frage, wo das Risiko liegen wird, ist schwieriger zu beantworten.
    Wenn die gekauften Staatsanleihen auf die Bilanz der EZB genommen werden, ist dies de facto eine Vergemeinschaftung des Risikos innerhalb der Eurozone. Dies wäre das bessere Programm, wird aber einer sehr starken Opposition des von Deutschland dominierten EZB-Rats gegenüber stehen, der vehement dagegen ist, dass die Schuldenlast geteilt wird. Wenn das Risiko stattdessen auf die Bilanzen der verschiedenen nationalen Notenbanken genommen wird, könnte das stillschweigend den Eindruck erwecken, dass die Bonds der Eurozone ein Kreditrisiko haben – ein Signal, das die EZB nicht wirklich aussenden will. Dies würde es der EZB jedoch erleichtern, ein deutlich höheres Ankaufprogramm anzukündigen.” sagt Bartholomew.
    Bund2001
    Die Höhe des Programms lässt ebenfalls reichlich Spielraum für Spekulation. “Sollten wir ein Programm über mehr als 500 Milliarden Euro bekommen, dann können wir mit einem Verkauf des Euro und einer Verringerung der Spreads in der Europeripherie im Anschluss an die Ankündigung rechnen. Schwieriger vorherzusagen ist, wie deutsche Staatsanleihen reagieren werden.
    Es könnte zu einem Verkauf nach der QE-Ankündigung kommen, weil die Inflationserwartungen ansteigen und sich die Wahrnehmung ändert, was eine riskante Anlage ist und was nicht (wie es die Erfahrung in Großbritannien und den Vereinigten Staaten war, nachdem diese ihre Programme gestartet hatten). Oder es kommt vielleicht doch zu einer Rally unter der schieren Last der EZB-Käufe.“ Die EZB-Sitzung dürfte spannend wie lange nicht mehr werden.


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    Verfasst von 2Benjamin Feingold
    Wie weit geht Draghi ? Die Erwartungen an Mario Draghi steigen täglich – zumindest ausgedrückt in der Kauflaune der Anleger, die die bevorstehenden Anleihenkäufe in freudiger Erwartung vorwegnehmen. Mit 700 Punkten Zuwachs seit dem Tief Anfang Januar zeigen die …

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