Barrick Gold hat was verp(r)asst
Bei den meisten Rohstoffen setzt sich der Trend des vergangenen Jahres fort – und der lautet überwiegend abwärts. Nur die Edelmetalle sind seit wenigen Wochen gefragt, inzwischen haben sich die charttechnischen Aussichten teilweise deutlich verbessert. Auch die Minenaktien springen an, allerdings recht unterschiedlich. Franz-Georg Wenner beleuchtet die Situation am Rohstoffmarkt intensiv in seinem technischen Webinar, wird parallel zur Notenbanksitzung am Donnerstag mit Egmond Haidt gemeinsam daran anknüpfen. Aufgefallen sind aber nicht nur die Stärke bei Gold – 20-Monatshoch in Euro gerechnet – sondern auch die deutlichen Zuflüsse in ETFs und ein Problem bei Barrick.Analystenschätzungen sind sicherlich hilfreich, um die Meinung der Profis zu einem bestimmten Basiswert zu erhalten. Manchmal liegen die Finanzexperten recht gut, oft auch sieht die Wirklichkeit ganz anders aus. Vor allem wenn nur das Lager der Bullen oder Bären gefüllt ist, sollten Anleger vorsichtig werden und die Signale eher als Kontraindikator nehmen. Gold ist so ein Beispiel, die Jahresprognosen liegen im Bereich um 1200 Dollar – einige Experten sehen sogar Kurse von weniger als 1000 Dollar.
Zumindest der Auftakt lässt eher an eine Renaissance der Edelmetalle hoffen. Lediglich Palladium liegt etwas tiefer (bestätigte in dieser Woche aber exakt die Untergrenze eines langfristigen Aufwärtskanals), während Gold bereits rund acht und Silber um 14 Prozent höher stehen. Argumente für steigende Notierungen sind reichlich vorhanden. Die Aussicht auf ein breit angelegtes Ankaufprogramm für Staatsanleihen durch die EZB am Donnerstag lässt die Nachfrage ebenso steigen wie die Entscheidung der Schweizer Nationalbank, die Untergrenze von 1,20 CHF aufzuheben. Mit der Eliminierung des “sicheren Hafens” Schweizer Franken wird Kapital in Gold umgeschichtet. Zudem fallen die Renditen bei den Bonds, damit sinken die Opportunitätskosten. Auch die Wahl in Griechenland als weiterer Unsicherheitsfaktor stützt den Preis wie auch die jüngst recht volatile Entwicklung an den Aktienmärkten.