Konjunktur EZB-Kompass
Weitere Lockerung der Geldpolitik - EZB hat lange genug gewartet
Der Deka-EZB-Kompass hat sich in den letzten Monaten des vergangenen Jahres schwächer entwickelt als erwartet. Im Dezember fiel er auf nur noch 22,5 Punkte. Vor allem die rückläufigen Inflations- und Kostenindikatoren haben sich negativ ausgewirkt, betonen die Analysten der DekaBank.
Der EZB-Kompass deute damit auf die Notwendigkeit einer weiteren Lockerung der Geldpolitik hin. Die Deka-Experten rechnen bis Ende nächsten Jahres mit Wertpapierkäufen in einer Größenordnung von 500 Mrd. Euro mit Schwerpunkt auf Staatsanleihen. Allerdings gehen sie nicht davon aus, dass sich Präsident Draghi schon jetzt auf ein fixes Ankaufvolumen festlegen wird. Stattdessen dürfte er erneut die Absicht betonen, durch Anleihekäufe und die bereits beschlossenen Maßnahmen die Bilanzsumme der EZB auf drei Billionen Euro auszuweiten.
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Die EZB dürfte auf Seniorität verzichten und ihre Käufe proportional zum Eigenkapitalschlüssel auf die Mitgliedsländer der Währungsunion verteilen. Um Fehlanreize zu vermeiden und bilanzielle Risiken zu begrenzen, dürfte sie sich vorbehalten, einzelne Länder auszuschließen, wenn sie mit der Wirtschaftspolitik der jeweiligen Regierungen nicht einverstanden ist, so die Deka-Analysten weiter Dies sei kurzfristig vor allem als Warnung an Griechenland zu verstehen.