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     1236  0 Kommentare Draghida – Donnerstag 13.45 Uhr in Frankfurt

    Draghida – Deutliche Reaktion am großen Handelstag in Draghis Amtssitz – diese Demonstration wird für heute in Frankfurt erwartet. Die Presse ist hochgespannt, welche Gegendemonstrationen in Form von Short-Eindeckungen am Markt, Euro-Spekulationen und Long- beziehungsweise Short-Aktionen auf Bankaktien es geben wird. Das Original – Pegida – kann man wohl so langsam nicht mehr hören und sehen, doch Draghida heute verspricht in der Tat viel Bewegung am Finanzmarkt. Wir sind live dabei am heutigen Mittag (Anmeldung hier), doch lesen Sie gerne auch unseren Ausblick auf den heutigen Tag.

    Mario Draghi soll am Donnerstag den römischen Magier geben und die Quadratur des Kreises liefern. Die Investoren wünschen nicht weniger als ein umfassendes Anleihenkaufpaket, dazu Worte, die dennoch die Stabilität des Euro auf dem gegenwärtigen Niveau liefern und das ganze garniert mit einer Portion Wachstumsphantasie für die kommenden Monate und Jahre. Mit anderen Worten – Draghi soll endlich dafür sorgen, dass in der Eurozone alles wieder gut wird. Die Gefahr ist allerdings beträchtlich, dass Draghi die Erwartungen enttäuschen wird. Das hätte erhebliche Auswirkungen auf den Euro und den DAX.

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    EZB_Börse_3Größer als selten zuvor ist der Druck morgen auf Mario Draghi: Investoren erwarten, dass der Chef der EZB seinen Worten endlich Taten folgen lässt, und ein Programm zum Kauf von Staatsanleihen ankündigt, dass möglichst schnell starten sollte. Nachdem die Zinsen für spanische Anleihen Mitte 2012 auf Niveaus hochgeschossen waren, bei denen Griechenland, Portugal und Irland gerettet werden mussten, hatte Draghi am 26. Juli 2012 gesagt, die EZB werde „whatever it takes“ (was immer auch notwenig sei) tun, um den Euro zu retten. Investoren hatten das damals so interpretiert, dass die EZB bereit sei, im großen Stil spanische und italienische Anleihen aufzukaufen. Eine Vorschau können Sie hier in Ton und Bild bei unserem gestrigen Webinar noch einmal sehen.

    Die EZB hatte bereits im August 2011 begonnen, derartige Papiere zu kaufen. Die Auswirkungen waren jedoch nur äußerst kurzfristig, woraufhin die Zinsen wieder deutlich gestiegen waren. Außer schönen Worte ist seit Draghis Ankündigung vom Juli 2012 allerdings nichts passiert. Draghi hat zwar beispielsweise über die Vergabe von langjährigen Krediten an die Banken versucht, die Kreditvergabe in der Euro-Zone anzukurbeln. Staatsanleihen hat er allerdings keine gekauft. So stehen aus einem früheren Programm zum Kauf von Staatsanleihen zwar noch 144,3 Mrd. Euro in der Bilanz der EZB. Angesichts einer Bilanzsumme von 2,17 Billionen Euro sind das aber Peanuts. „Mario Draghi redet viel, aber der Markt wird allmählich müde von dem Gerede“, sagt Jeff Gundlach, einer der renomiertesten Anleihenexperten der USA.

    Programm könnte zu klein ausfallen

    EZB_Geldscheine2Die Gefahr ist groß, dass Draghi morgen hinter den Erwartungen der Investoren zurückbleiben wird. Die jüngsten Medienberichte zeigen, wie schwer es Draghi fällt, das von ihm angestrebte Programm in trockene Tücher zu bekommen. So sollen laut Gerüchten statt der EZB die Notenbanken der einzelnen Länder die jeweiligen Papiere kaufen. Auf diese Weise würden die Risiken aus den Papieren bei den einzelnen Ländern verbleiben – allerdings nur größtenteils. Zudem soll die jeweilige Notenbank nur eine Quote von maximal 20 bis 25 Prozent der ausstehenden Anleihen kaufen. Gemessen an der Größe des Marktes für Staatsanleihen der Länder der Euro-Zone müsste sich das Programm damit auf rund 1,5 Billionen Euro belaufen. 600 Milliarden – 50 Milliarden im Monat – sind seit gestern Nachmittag im Gespräch, was den DAX erst mal auf Rekordstand hievte. Die Erwartungen sind also hoch und könnten enttäuscht werden. Zum Beispiel wenn Draghi im schlimmsten Fall ein Programm wegen der Griechenland-Wahl am 25. Januar nur ankündigt, die Details des Programms womöglich aber erst bei der nächsten EZB-Sitzung am 5. März folgen.

    Euro-Erholung würde DAX deutlich belasten

    Falls Draghi die Erwartungen der Investoren nicht erfüllen kann, könnte sich der Euro deutlich erholen. In der Erwartung eines massiven Programms hatten Investoren den Euro in den vergangenen Monaten verkauft, weshalb er auf ein Neun-Jahres-Tief gegenüber dem Dollar gefallen ist. Eine deutliche Erholung des Euro würde allerdings den DAX merklich belasten. Denn wegen der Aussicht auf ein großes Programm hatten Investoren den DAX nach oben getrieben, denn die exportstarken DAX-Unternehmen profitieren deutlich von einem schwachen Euro. Wenn er sich überraschend erholen sollte, dürfte es zu kräftigen Gewinnmitnahmen beim DAX kommen. Draghi kann theoretisch noch überraschen und mit Worten alles erfüllen, doch die Messlatte liegt verdammt hoch!



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    Daniel Saurenz
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    Der ehemalige FTD-Redakteur und Börse Online-Urgestein Daniel Saurenz hat zusammen mit Benjamin Feingold das Investmentportal „Feingold Research“ gegründet. Dort präsentieren die beiden Börsianer und Journalisten ihre Markteinschätzungen, Perspektiven und Strategien samt Produktempfehlungen. Im strategischen Musterdepot werden die eigenen Ideen mit cleveren und meist etwas „anderen“ Produkten umgesetzt und für alle Leser und aktiven Anleger verständlich erläutert. Weitere Informationen: Feingold Research.
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    Verfasst von Daniel Saurenz
    Draghida – Donnerstag 13.45 Uhr in Frankfurt Draghida – Deutliche Reaktion am großen Handelstag in Draghis Amtssitz – diese Demonstration wird für heute in Frankfurt erwartet. Die Presse ist hochgespannt, welche Gegendemonstrationen in Form von Short-Eindeckungen am Markt, …

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