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    Meinung  2222  12 Kommentare EZB sollte Investitionen finanzieren statt Spekulation anzuheizen

    Kommentar zur Entscheidung der EZB, bis September 2016 monatlich für 60 Milliarden Euro Staatsanleihen und andere Wertpapiere aus den Euro-Ländern aufzukaufen:

    Statt mit einer Billionensumme die Spekulation auf den Finanzmärkten anzuheizen sollte die Europäische Zentralbank mit dem Geld lieber öffentliche Investitionsprogramme anschieben. Die Anleihekäufe sind ein Dopingmittel für die Finanzmärkte, sie treiben Aktienkurse und andere Vermögenspreise noch weiter nach oben und machen die Reichsten noch reicher. Die Zeche für dieses Spiel zahlt die Mittelschicht, deren Sparguthaben und Pensionsansprüche entwertet werden.

    Das Anleihekaufprogramm der EZB ist der Beweis, dass Frau Merkel und Herr Schäuble bei der Lösung der europäischen Schuldenkrise total versagt haben. Die katastrophalen Kürzungsprogramme haben die Schuldenprobleme nicht gelöst, sondern weiter verschärft. Als wichtigste Gläubigernation müsste Deutschland eine europäische Schuldenkonferenz einberufen, auf der gemeinsam mit den Schuldnerstaaten überlegt wird, wie eine faire Verteilung der Kosten und Lasten der Krise aussehen kann. Nötig wäre eine Vermögensabgabe für Millionäre und Milliardäre, die genutzt wird, um den öffentlichen Schuldenstand abzusenken und die Kosten der Finanz- und Wirtschaftskrise auf die Profiteure zu übertragen. Wenn gleichzeitig die Wirtschaft durch ein europäisches Zukunftsinvestitionsprogramm, ein Ende der Kürzungspolitik und steigende Löhne, Renten und Sozialleistungen wieder angekurbelt wird, können sich auch die Sparzinsen wieder auf einem Niveau normalisieren, das zumindest die Inflationsrate abdeckt.





    Sahra Wagenknecht
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    Sahra Wagenknecht (MdB) wurde am 16. Juli 1969 in Jena geboren und studierte nach der Wende Philosophie und Neuere Deutsche Literatur an der HU-Berlin. Wagenknecht promovierte im Fach Volkswirtschaftslehre mit der Arbeit: "Die Grenzen der Wahlfreiheit. Sparentscheidungen und Grundbedürfnisse in entwickelten Ländern", erschienen 2013 im Campus Verlag. Ihre politische Laufbahn umfasst unterschiedliche Positionen: 1991 Mitglied des Parteivorstandes der PDS, 2004 Einzug ins Europaparlament - bis 2009, ab 13. Oktober 2015, mit Dietmar Bartsch, Oppositionsführerin des 18. Bundestags. Nach der Bundestagswahl 2017 bleibt Wagenknecht für DIE LINKE Fraktionsvorsitzende im Deutschen Bundestag - gemeinsam mit Bartsch. Wagenknecht ist seit 2014 mit Oskar Lafontaine verheiratet.
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    Verfasst von Sahra Wagenknecht
    Meinung EZB sollte Investitionen finanzieren statt Spekulation anzuheizen Die Anleihekäufe sind Doping für die Finanzmärkte, sie treiben Aktienkurse und andere Vermögenspreise weiter nach oben und machen die Reichsten noch reicher. Die Zeche zahlt die Mittelschicht, deren Sparguthaben und Pensionsansprüche entwertet werden.

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    Kommentare

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    12.02.15 13:59:44
    Die Zeche bezahle die Mittelschicht, sagt Sie. Denn die bekommen Ihre Pensionsansprüche entwertet. Da gibt es doch gar keine Schichten!
    Jeder hat nämlich die selbe Pflichte und die selbe Rechte bei den Pensionen.

    Frau Wagenkecht: Wir verlieren ALLE den Kaufkraft unserer Pensionsansprüche. Nur Sie nicht.

    Denn die Politiker haben ein schöner Formel entwickelt, woraus die Ansprüche sich errechnen, mit regelmäßige Erhöhungen, und Sondererhöhgungen, und bereits nach zwei Jahre Einzahlen bekommen die ohne jemals einen Euro einzuzahlen, schöne volle Bezüge. Solche die das "Volk" erst nach 35 Jahre bekommt. Ich habe 17 Jahre den Höchstbeitrag eingezahlt, und machte mich dann selbständig. Was in so weit ein Fehler war, dass ich das schon viel früher hätte tun sollen. Das Ergebnis für mein Pension: 17 Jahre Höchstbeittrag erbrachte mich eine Pensionszusage unterhalb 1000 Euro. Da kann ich in 20 Jahre so viel dafür kaufen wie jetzt für 400 Euro.

    Das Pensionsversagen ein Versagen der gesamten Politik. Da hat weder rechts noch links, jemals ein Konzept dafür auf dem Tisch gelegt.
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    25.01.15 15:38:12
    Das stimmt nicht, so wie es von Waagenknecht hier dargestellt wird. Denn die Mechanismen sind völlig anders. Die untere Schicht ist nämlich der Gewinner. Die bekommen Ihr Geld idealerweise aus der Rentekasse, aber wenn die Rente nicht reicht, legt das Sozialamt den Rest dazu. Diese Absicherung ist faktisch da, und kostet denen nichts.

    Das wird der mittlere Schicht in der Form nicht gelingen. Die müssen sogar das was hier oben steht finanzieren. Das Rentensystem wurde durch Fremde Leistungen ausgehöhlt, und die mittlere Schicht bekommt nach Inflation eine negativ Rendite auf Ihr Geld. Was die Regierung den Lebensversichern verbietet, praktiziert sie aber selber. Allen voran die Schreihälse der Regierung.

    Die "höhere Schichten" was auch immer das sein soll, diese sind (anders als von Waagenknecht dargestellt) die wirkliche Verlierer. Denn die haben MEHR eingezahlt in diese verlustbringende Pflicht-Rentenkasse, und verlieren daher entspechend viel MEHR. So viel Rechenkunst muss sein.
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    23.01.15 10:30:34
    Frau Wagenknecht hat in der Diagnose recht, mit Ihrem Therapievorschlag würde sie Schiffbruch erleiden.

    Unser Problem ist das wir im Zeitalter der Rhetoriker leben. Karrieren, wie "Maschmeier" und "Asbeck" zeigen, daß wir schon länger falsche Signale gesetzt haben.

    Nicht die Vermögensverteilung zwischen Arm und Reich ist das Problem, sondern das Einkommen derer, dessen Verhalten parasitäre Züge trägt ist oft "ein wenig" zu üppig.

    Die Steuern müssen runter! Privilegien müssen abgebaut und ökonomische Versager dürfen nicht mit vollem "Gehalt" in den Ruhestand geschickt werden. Banken von staatlicher Seite Geld zu geben ist unlogisch: Sie haben bewiesen, daß sie nicht mit Geld umgehen können (hier stimme ich mit Frau Wagenknecht überein).
    Wir brauchen endlich ein wirksames Gesetz gegen Korruption.

    In der DDR hatte die Partei die Rolle des Landadels und Großkapitals übernommen weil "versehentlich" das Vermögen nicht an die Arbeiterklasse weitergereicht wurde sondern bei den Funktionären hängen geblieben ist.

    Mir scheint, sie möchte die alten Fehler wiederholen.
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    23.01.15 08:31:06
    http://www.mmnews.de/index.php/wirtschaft/34267-steuer-borde…

    Da könnte man ansetzten, auch bei der Korruption sog. "Private Partnerships" (BER, Stuttgart 21 oder Elbphilharmonie), auch beim Stimmenkauf politischer Parteien mit "Wahlgeschenken", statt die bürgerliche Freiheit des "Rechts auf Glück und Wohlstand" anzugreifen.

    Ist Frau Wagenknecht auf der Gästeliste der Bilderberger? Die NWO findet was sie propagiert sicher prima.
    Avatar
    22.01.15 22:08:39
    Zitat von borazon: Die linksextreme Trulla als Beschützerin der Mittelschicht und Sparer!?
    :laugh:


    Klar - und was sind dann Merkel und Co., die die Marktwirtschaft durch eine Interventionswirtschaft ersetzt haben - Linksterroristen ?

    Aber klar - Staatskneteempfänger, gescheiterte Möchtegernspekulanten & Profiteure des Sozialindustriellen Komplexes finden sowas toll.

    [/quote]

    Der groesste Bailout gescheiterter Spekulanten in der Weltgeschichte laueft seit 2008. Dagegen sind die Forderungen der Linken Peanuts.

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