Kein Scherz!
Aufgepasst - Darum wird der Ölpreis bald bei 200 US-Dollar liegen!
Claudio Descalzi, Chef des italienischen Energieunternehmens Eni, rechnet in vier bis fünf Jahren mit einem Ölpreis von 200 US-Dollar. Nein, das ist kein Schreibfehler. Ja, er meint wirklich 200 US-Dollar. Aber wie kommt er drauf?
Kaum ein anderer Rohstoff hat in letzter Zeit so schnell und so dramatisch an Wert verloren wie das Öl. Der anfängliche Machtpoker um den Ölpreis zwischen der Organisation Erdöl exportierender Länder (OPEC) und der Fracking-Industrie in den USA ist mittlerweile zu einem handfester Ölpreis-Krieg geworden. Ein Krieg, bei dem es nur Verlierer geben kann, meint Bloomberg-Autor Leonid Bershidsky (Lesen Sie hierzu: „Amerika wird den Ölpreis-Krieg verlieren, siegen wird Russland“). Ein Verlierer könnte möglicherweise schon feststehen: Das Nordsee-Öl. „Wir stehen kurz vor dem Kollaps“, warnte Robin Allan, Chef des britischen Branchenverbandes Brindex im „Handelsblatt“ (wallstreet:online berichtete).
Es sind Nachrichten wie diese, die derzeit Schlagzeilen rund ums Öl beherrschen. Ein Ölpreis von unter 50 US-Dollar – was gestern noch unmöglich schien, wird seit Beginn dieses Jahres immer mehr zur Realität. Viel schlimmer noch: Für viele ist das Ende der Abwärtsspirale noch lange nicht erreicht. Umso erstaunlicher sind nun die Aussagen von Claudio Descalzi.
Ölpreis bald bei 200 US-Dollar?
Der Chef des italienischen Energieunternehmens Eni rechnet mit einem Ölpreis von 200 US-Dollar. Das berichtet das „manager-magazin“. Sein Begründung: Wenn die Investitionen in neue Projekte wegen des aktuellen Preisverfalls deutlich gesenkt würden, werde in vier bis fünf Jahren nicht mehr gefördert.
Ähnlich wie der Eni-Chef argumentierte vor einiger Zeit auch der sogenannte „Rohölgott“ Andy Hall. Dieser hat mit großen Summen seines eigenen Vermögens auf steigende Ölpreise gesetzt – trotz des aktuellen Preisverfalls. Aber gerade deshalb ist Hall so felsenfest davon überzeugt, dass sich das Blatt am Ende doch noch zu seinen Gunsten wenden wird (Mehr dazu: „Rohölgott“ überzeugt – „Fracking ist ein Blindgänger und der Ölpreis wird steigen“).
Andere Akteure rechnen ebenfalls mit Preisanstieg
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Auch Patrick Pouyanne, Chef des französischen Energieriesen Total, warnt vor den Folgen einer möglichen Investitionslücke. „Die Preise werden steigen“, prophezeit Pouyanne im „manager-magazin“. Auch die OPEC rechnet „dpa-AFX“ zufolge mit steigenden Ölpreisen. Den Auftakt dazu könnte es möglicherweise bereits gegeben haben. Nach dem Tod des saudi-arabischen Königs Abdullah in der Nacht zum Freitag sind die Ölpreise leicht gestiegen. Hintergrund ist nach Ansicht von Experten die wachsende Unsicherheit über die Ausrichtung der OPEC infolge des Thronwechsels in Saudi-Arabien, so „dpa-AFX“. Doch ob Saudi-Arabien seine Ölstrategie nach dem Tod des 91-jährigen Königs tatsächlich ändern wird und ob die leichte Erholung des Ölpreises tatsächlich der Auftakt zur großen Kehrtwende ist, bleibt fraglich.