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    STUTTGART (BOERSE-STUTTGART AG) - Anleihenmarktbericht der Börse Stuttgart

    Billionen-Spritze der EZB befeuert europäische Börsen

    Am Donnerstag hatte das Warten und tagelange Spekulieren, über die Höhe der Anleihekäufe durch die Europäische Zentralbank endlich ein Ende. Um die niedrige Inflation in der Eurozone zu bekämpfen und das Wachstum zu fördern, kündigte die EZB auf ihrer ersten geldpolitischen Sitzung in diesem Jahr weitreichende geldpolitische Maßnahmen an. Damit liefert Mario Draghi, was er versprochen hat. Sogar mehr als erwartet. Die EZB wird monatliche Käufe staatlicher und privater Wertpapiere für 60 Milliarden Euro aus den Euro-Ländern tätigen. „Sie sollen bis Ende September 2016 laufen und werden in jedem Fall so lange ausgeführt, bis wir eine nachhaltige Anpassung in der Entwicklung der Inflation sehen, die im Einklang steht mit unserem Ziel, mittelfristig Inflationsraten von unter, aber nahe zwei Prozent zu erreichen“, sagte der EZB-Chef. Insgesamt werden den Märkten dadurch über eine Billion Euro zusätzlich zur Verfügung gestellt. Mit diesem Ausmaß übertraf der Notenbankpräsident sogar die Erwartungen der Analysten.

    Der von der EZB verkündete Anleihenkauf in Billionenhöhe stürzte den deutschen Aktienmarkt in Turbulenzen. Aber am Ende setzten sich die „Bullen“ durch und trieben den Leitindex auf ein neues Allzeithoch bei 10.454 Punkten. Der Euro fiel auf ein Elfjahrestief bei 1,1361 USD. Im Gegenzug verteuerten sich die Edelmetalle. Gold stieg auf über 1300 Dollar je Feinunze. Silber verteuerte sich um zwei Prozent auf über 18 Dollar.

    Volkswirte lobten das Vorgehen der Europäischen Zentralbank. Sie sehen die Geldschwemme als Breitband-Antibiotikum gegen Wachstumsschwäche und Deflationsrisiken. Allerdings bleibe eine große Portion Skepsis: Denn durch Papiergeld ließen sich ausbleibende Strukturreformen in den Ländern nicht ersetzen. Die Probleme des Euro-Raums würden dadurch zwar nicht gelöst, aber es könnte helfen, Deflation zu vermeiden, die Schuldenlast einiger Länder tragbar zu machen und die konjunkturelle Erholung zu unterstützen.

    Die deutschen Sparkassen, Volksbanken und Wirtschaftsverbände hingegen reagierten mit großer Kritik. “Die EZB ist zum Gefangenen der eigenen Ankündigungen geworden. Sie hat ohne Not nun ihren letzten Trumpf ausgespielt. Dabei überwiegen eindeutig die Risiken. Die Gefahr von Spekulationsblasen an den Finanzmärkten wird weiter steigen.“, so DIHK-Hauptgeschäftsführer, Martin Wansleben.


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