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DAX-Bilanz: EZB sorgt für Rekordlaune

Weil das von der EZB geschnürte Geldpaket für die Finanzmärkte mit 60 Milliarden Euro pro Monat üppiger als erwartet ausfiel, kletterte der DAX auf Wochensicht um 4,7 Prozent auf ein neues Rekordhoch von 10.649,58 Punkte.

 

Mario Draghi machte am Donnerstag genau das, was er seit Wochen in Aussicht stellte und was die Finanzmärkte daher von ihm erwartet hatten. Sollte sich in den kommenden Monaten an der schwachen Konjunktur und den deflationären Tendenzen in Europa nichts ändern, hat er aber ein echtes Problem. Mit Zinsen nahe null Prozent und einer Geldflut von über 1.000 Milliarden Euro hätte er seine Munition wohl größtenteils verschossen. Blickt man auf DAX & Co scheint dieses Szenario derzeit jedoch nicht akut zu sein. Die Liquiditätsrally geht nämlich weiter.

In der abgelaufenen Handelswoche ging es mit dem DAX an jedem der fünf Handelstage nach oben. Zwischen Wochentief (Montag) und Wochenhoch (Freitag) errechnete sich eine Spanne von 411 Punkten. Das Verhältnis zwischen Kursgewinnern und -verlierern fiel mit 29 zu 1 extrem positiv aus. Unter sämtlichen DAX-Werten erzielten die Aktien von K+S (+10,8 Prozent), BMW (+9,8 Prozent), Lanxess (+9,5 Prozent) und Commerzbank (+8,6 Prozent) die höchsten Wochengewinne. Lediglich ein Indexwert wies in der abgelaufenen Woche negative Vorzeichen auf. Dabei handelte es sich um die Aktie von SAP (-0,1 Prozent).

 

BMW: Mit Vollgas in Richtung 100 Euro

 

Anleger stürzten sich unter anderem auf den Finanzwert Commerzbank. Neben maroden Banken aus Südeuropa wird offensichtlich auch die deutsche Nummer Zwei der Bankenlandschaft als Profiteur der Abermilliarden der EZB betrachtet. Auf rasante Bergfahrt begab sich zum Wochenauftakt und vor dem Wochenende mit der Aktie von BMW aber auch ein solides und gesundes Unternehmen. Niedrige Ölpreise und Rekordabsatzahlen sorgen bereits seit Längerem für gute Laune im Autosektor. Der schwache Euro und das billige Geld der EZB sorgten nun für weitere Käufe. Am Donnerstag meldeten zudem die beiden Autobauer VW und BMW, dass man in den USA gemeinsam Ladestationen für Elektrofahrzeuge aufbauen wolle. Zwei der am meisten befahrenen Highways der USA sollen mit rund hundert Ladestationen versehen werden. Fehlende Ladestationen gelten dies- wie jenseits des Atlantiks als eines der größten Hindernisse für den Verkauf von mehr Elektroautos.