Geldpolitik der EZB
Nach dem Franken-Tsunami kommt die Euro-Flut
Nun ist sie also da, die quantitative Lockerung („QE“) in der Europäischen Währungsunion. Und die zukünftige Euro-Flut übersteigt sogar die höchsten Markterwartungen
Bereits am Mittwoch gab es recht konkret klingende Meldungen, wonach die EZB zusätzlich zu ihren bisherigen Maßnahmen monatliche Anleihenkäufe von rund 50 Mrd. Euro bis Ende 2016 erwägt. Der Fokus dieses Programms sollte laut diesen Informationen auf Staatsanleihen liegen, die Käufe aber nicht vor März beginnen.
EZB kündigte erweitertes Programm zum Ankauf von Vermögenswerten an
Tatsächlich hat sich der EZB-Rat auf derartige Anleihenkäufe geeinigt. Genau wie in der Meldung angegeben, startet das Kaufprogramm im März und es werden Staatsanleihen (mit Investment-Grade) gekauft (hat da etwa jemand mehr gewusst als alle anderen?!). Das Programm wird das Ankaufprogramm für Asset Backed Securities (ABSPP) und das Ankaufprogramm für gedeckte Schuldverschreibungen (CBPP3) einschließen – beide Programme wurden Ende 2014 aufgelegt. Insgesamt will die Notenbank dafür 60 Mrd. Euro pro Monat in die Hand nehmen und somit mehr als erwartet.
Zweitrundeneffekten soll vorgebeugt werden
Ziel des Programms ist es, dass die EZB ihr Mandat zur Gewährleistung von Preisstabilität erfüllt. Da die Gefahr bestand, dass mögliche Zweitrundeneffekte auf die Lohn- und Preissetzung die mittelfristige Preisentwicklung negativ beeinflussen, erforderte diese Situation nach Meinung der Notenbänker eine starke geldpolitische Reaktion.
1.140.000.000.000 Euro werden in die Märkte fließen
Die Ankäufe sollen mindestens bis September 2016 und in jedem Fall solange fortgesetzt werden, bis sich die Inflation in die richtige Richtung entwickelt (nahe 2%). Damit würden bei einem Beginn ab März und einem frühesten Ende im September 2016 mindestens 1,14 Billionen Euro (1.140.000.000.000 Euro) in die Märkte fließen und somit mehr als von Analysten zuvor im Maximum erwartet.
Märkte reagierten zum Teil sehr heftig
Die Märkte reagierten entsprechend heftig. Der DAX pendelte zunächst auf seinem im Vorfeld des Sitzungsergebnisses bereits erreichten hohen Niveau recht stark hin und her und stieg letztlich auf ein neues Jahreshoch bei knapp 10.450 Punkten an.
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Der Euro wies, wie zu erwarten war, deutliche Verluste auf.
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