ROUNDUP/Aktien Frankfurt
Griechen bremsen deutschen Aktienmarkt aus
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Anleger am deutschen Aktienmarkt haben ihre gute Laune vom Mittwochmorgen wieder verloren. Hintergrund sind die ersten Maßnahmen der neuen griechischen Regierung, die die Finanzmärkte des Landes stark unter Druck setzten. Das trübe auch die Stimmung in Frankfurt ein, begründeten Aktienhändler den Rutsch des Dax ins Minus. Zudem hielten sich einige Anleger vor der Notenbanksitzung am Abend in den USA zurück.
Der Dax fiel bis zum Mittag mit 0,38 Prozent ins Minus auf 10 587,72 Punkte, nachdem er am Morgen noch gestiegen war. Am Vortag hatte der Leitindex angesichts der Geldschwemme der Europäischen Zentralbank den achten Handelstag in Folge ein neues Hoch erreicht bei 10 810 Punkten, bevor er auch hier in die Verlustzone abrutschte.
Der MDax der mittelgroßen Aktienwerte gab 0,09 Prozent auf 18 585,84 Punkte ab. Auch er bleibt in Schlagweite zu seinem Rekordhoch. Der TecDax legte um 0,70 Prozent auf 1488,26 Punkte zu. Der Eurozone-Index EuroStoxx 50 verlor 1 Prozent.
Im frühen Handel hatten positive Nachrichten von der Wall Street den deutschen Aktienmarkt noch wiederbelebt. Rekordverkäufe beim iPhone-Hersteller Apple, gute Zahlen vom Telekomkonzern AT&T und das Internet-Urgestein Yahoo mit einem Milliardengeschenk an seine Aktionäre hatten für gute Laune gesorgt. Zuletzt schmolzen aber die Gewinne bei den US-Futures, wie Händler hervorhoben, und das dämpfte die Erwartungen für den heutigen Handel an der Wall Street wieder.
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SIEMENS EX DIVIDENDE
Wie schon an den Vortagen nahmen Finanzwerte wie die Commerzbank mit einem Abschlag von 1,76 Prozent auf 18,855 Euro den Negativtrend auf. Händlern zufolge leiden Banken am meisten unter der Griechenland-Unsicherheit.
Papiere von Siemens zeigten sich wegen einer Dividendenzahlung optisch schwach. Der Industriekonzern hat 3,30 Euro je Aktie an seine Anteilseigner ausgezahlt. Eine Abstufung der britischen Investmentbank Barclays trübe die Laune überdies ein, sagten Händler. Siemens-Aktien fielen letztlich um annähernd 6 Prozent.
Gute Stimmung herrschte dagegen bei Infineon . Die Aktien verbesserten sich an der Dax-Spitze um 1,28 Prozent auf 9,68 Euro. Die glänzenden Geschäfte von Apple sorgten zusammen mit Zahlen des Halbleiter-Kollegen STMicrosystems für Kauflaune in der Branche. Im TecDax legten Papiere von Dialog Semiconductor um 0,10 Prozent zu. Der Produzent von Mobilfunkchips profitiere besonders von den sehr guten iPhone-Verkäufen, sagte ein Händler.
SOFTWARE AG KLETTERN DEUTLICH INS PLUS
Die Aktien der Software AG drehten nach einer zunächst schlechten Reaktion auf die Bilanzvorlage der Darmstädter kräftig ins Plus. Börsianer setzen hier auf Zukunftshoffnungen. Analyst Thomas Becker von der Commerzbank hob die seiner Meinung nach niedrige Bewertung der Aktie positiv hervor.
Im MDax wurden Rohstoffwerte gesucht, die von einem europaweit positiven Trend in dem Sektor gestützt werden: Das Branchenbarometer Stoxx Europe 600 Basic Resources stellte mit einem Plus von 0,40 Prozent die beste Branche dar. Im MDax zogen die Aktien des Stahlherstellers Salzgitter um 1,58 Prozent und die des Kupferproduzenten Aurubis um 1,77 Prozent an./fat/das
--- Von Frederik Altmann, dpa-AFX ---