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    ROUNDUP 2  373  0 Kommentare Software AG will nach holprigem Jahr mit Margenziel punkten

    (neu: Zitate Finanzchef, Aussagen aus Telefonkonferenz, Aktienkurs aktualisiert.)

    DARMSTADT (dpa-AFX) - Die Software AG will nach einem schwierigen Jahr die Anleger mit der Aussicht auf anziehende Gewinnmargen versöhnen. Für die kommenden fünf Jahre stellten Konzernchef Karl-Heinz Streibich und Finanzvorstand Arnd Zinnhardt am Mittwoch in Aussicht, dass das Tagesgeschäft künftig deutlich mehr Gewinn abwirft. Bei den Produkten und im Vertrieb wollen sie nachbessern, damit die Investoren nach einem holprigen Jahresverlauf wieder Vertrauen in das TecDax-Schwergewicht schöpfen. Denn trotz der bereits spürbaren Verbesserung der operativen Marge 2014 lief zuletzt nicht alles rund.

    Mitte des Jahres hatte das Management das geplante Wachstum beim erklärten Hoffnungsträger mit Integrationssoftware (BPE) schon in den Wind schreiben müssen. Am Ende wurde auch das Vorjahresniveau in der Sparte trotz des im vierten Quartal für IT-Unternehmen üblichen Schlussspurts nicht erreicht. Das sorgte im frühen Handel am Markt noch für Verstimmung, die Aktie sackte zunächst um rund vier Prozent ab - zuletzt drehte sie aber mit fast fünf Prozent ins Plus.

    MITTELFRISTIGE MARGE SOLL KRÄFTIG ZULEGEN

    Besser sah es dagegen nämlich schon beim Ergebnis aus. In diesem Jahr soll die bereinigte operative Marge vor Zinsen, Steuern und Firmenwertabschreibungen (Ebita) zwischen 27,5 und 28,5 Prozent erreichen - nach 27,9 Prozent im vergangenen Jahr. Bis 2020 will das Management die Kennzahl sogar auf 32 bis 35 Prozent steigern. "Investoren wollen vor allem auch, dass wir profitabel wachsen", begründete Zinnhardt im Gespräch mit der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX den mittelfristigen Fokus auf die Marge. Besonders im Beratungsgeschäft sei schon deutlich mehr Gewinn hängen geblieben als zuletzt.

    Dereinst hatte das Unternehmen den Anteilseignern in Aussicht gestellt, mit der Integrationssoftware bis 2018 inklusive Zukäufen rund 1 Milliarde Euro zu erlösen. Davon ist nun keine Rede mehr, der Wachstumsmotor stotterte im vergangenen Jahr merklich. "Wir werden in dem Geschäft auch weiter deutlich wachsen, wollen den Investoren aber vor allem an die Hand geben, wie stark das Wachstum aus eigener Kraft sein wird", sagte Zinnhardt. Das Unternehmen habe seine Kundenbasis sei zuletzt kräftig verbreitert.

    INTEGRATIONSSOFTWARE SOLL SCHLAGKRÄFTIGER WERDEN

    Die Gesellschaft bietet im BPE-Segment die Verzahnung unterschiedlicher Software bei Kunden an - profitiert also etwa von Fusionen anderer Unternehmen, wenn die Computersysteme der Gesellschaften zusammengeführt werden. Die Software AG will hier schlagkräftiger und flexibler werden, auf einer Entwicklungsplattform sollen Programmierer passgenaue Software schneidern können. Im vergangenen Jahr hat das Unternehmen zudem Kundenansprache und Marketing in einem neuen Vorstandsposten gebündelt und dafür den Franzosen Eric Duffaut an Bord geholt.

    Duffaut rechnet ab dem zweiten Quartal auch in BPE wieder mit Wachstum. Im Gesamtjahr veranschlagt das Unternehmen das Umsatzplus hier auf 6 bis 12 Prozent bei konstanten Wechselkursen. Bei den aktuell geltenden Kursen wäre sogar noch mehr drin. Gut 60 Prozent ihrer Umsätze erzielt die Software AG nicht in Euro. Die Gemeinschaftswährung hat in jüngster Zeit unter anderem zum US-Dollar deutlich abgewertet. Auf den Gewinn schlägt das aber nicht in gleicher Weise durch, weil auch ein großer Teil der Kosten in lokalen Währungen entsteht.

    ANGESTAMMTE SPARTEN STÜTZEN ZUM JAHRESSCHLUSS

    Auf Jahressicht sackte im Gesamtkonzern der Umsatz um 12 Prozent auf 857,8 Millionen Euro ab - unter anderem wegen des Verkaufs des Beratungsgeschäfts mit SAP-Produkten. Unter dem Strich schmolz der Gewinn um über ein Sechstel auf 110,6 Millionen Euro. Vor Zinsen und Steuern blieben mit 176 Millionen Euro gut 14 Prozent weniger übrig.

    Als Stütze erwies sich im letzten Jahresviertel das Datenbankgeschäft ETS mit einem überraschenden Umsatzplus. Auch das Wartungsgeschäft war robust. Es soll nach Aussagen von Zinnhardt weiter ein Eckpfeiler bleiben: "Wir hatten im Wartungsgeschäft der Datenbanksparte noch nie eine so niedrige Kündigungsquote." Die ETS-Sparte gilt aber wegen des technischen Fortschritts bei Speicherlösungen nicht als Wachstumstreiber. Für das kommende Jahr rechnet das Unternehmen ohne Wechselkurseffekte mit einem Umsatzminus zwischen 8 und 14 Prozent./men/stw/fbr




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