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    Freihandelsabkommen EU-USA  4288  0 Kommentare TTIP-Beirat im BMWI kritisiert Freihandelsabkommen als "Eingriff in staatliche Souveränität"

    In einem gemeinsamen Positionspapier üben Mitglieder des TTIP-Beirates beim Bundeswirtschaftsministerium harsche Kritik am geplanten Freihandelsabkommen der EU mit den USA (TTIP). „Freihandel muss den Menschen dienen und nicht umgekehrt“, zitiert die Tageszeitung „Die Welt“ aus dem Papier, das unter anderem DGB-Vorstandsmitglied Stefan Körzell und Hubert Weiger, Vorsitzender des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), unterzeichnet haben.

    Staatliche Souveränität und demokratische Rechte auf dem Spiel

    Den Kritikern des geplanten Freihandelsabkommens TTIP stoßen insbesondere fünf Punkte auf. So lehnen die Unterzeichner eine Regulierungszusammenarbeit zwischen den USA und der EU ab. Es „besteht die Gefahr, dass tief in die staatliche Souveränität und die demokratischen Rechte der EU und in den Mitgliedsstaaten eingegriffen wird“, heißt es laut „Welt“ in dem Schreiben. Auch die in TTIP geplanten Schiedsgerichte lehnen die Beiratsmitglieder ab. Die Verfahren der letzten Jahre machten deutlich, „dass Investor-Staat-Schiedsverfahren eine nicht zu akzeptierende Einschränkung staatlicher Handlungsmöglichkeiten und demokratischer Entscheidungsverfahren darstellen“. 

    Liberalisierungsdruck gegen Daseinsfürsorge

    Das in TTIP beabsichtigte Liberalisierungsverbot führe zudem zu einem „Liberalisierungsdruck“, der auch die „Daseinsvorsorge erfassen würde“. Auch setze TTIP „falsche Akzente“ beim Klimaschutz. Schließlich fürchten Gewerkschaften und Verbände ein Absinken von Umwelt- und Verbraucherstandards. Zwar beteuere die EU, dies nicht zuzulassen, „jedoch ist die Beseitigung oder Aufweichung von Schutzvorschriften erklärtes Interesse von einflussreichen Unternehmen und auch Gegenstand eines auszuhandelnden Gesamtpakets“.

    Das Wirtschaftsministerium versucht die Sorgen der Kritiker zu zerstreuen. Die Bundesregierung setze sich dafür ein, dass Schiedsgerichte nicht in die nationale Gesetzgebung eingriffen, schreibt das Wirtschaftsministerium in einer Stellungnahme zu dem Positionspapier von Gewerkschaften und Verbänden, aus dem die „Welt“ zitiert. „Dieses ist im Kanada-Abkommen bereits nachweislich gelungen und soll durch entsprechende Verbesserungen im Abkommen noch gestärkt werden.“ Bundesregierung und EU schlössen zudem keine Abkommen, die auf Kosten von Demokratie, Rechtsstaat, Umwelt und Sozialstandards und kulturelle Vielfalt gingen. Auch würden durch „TTIP die Rahmenbedingungen für die Daseinsvorsorge nicht geändert“.




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