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     1988  3 Kommentare Da bleibt einem echt die Spucke weg

    Eigentlich habe ich immer gedacht, ein guter Bondinvestor zu sein. Okay, Griechenland ist schief gegangen und geht jetzt noch ein zweites Mal schief. Dafür habe ich die alten Argentinienanleihen nahe pari verkaufen können und mit der Ukraine und Portugal verdoppelt.

     

    Als ich mir jedoch nach dem Ankaufprogramm der EZB die langlaufenden Bundesanleihen anschaue, falle ich fast um. Natürlich war mir klar, dass sie sukzessive weitergestiegen sind und jetzt tatsächlich haussiert haben. Aber so viel?

     

    Es ist ja wie in Japan vorher. Daran habe ich damals durchaus gedacht, als ich Anfang der 2000er Jahre ein paar Investitionen darin gemacht habe. Die sind gut gelaufen, doch tatsächlich weiterzudenken, habe ich mich damals nicht getraut.

     

    Aber schauen Sie einmal selbst, ich habe diese Trades aufgelistet:

     

    5,5 % Bund bis 2031

    Kauf : 11/01 zu 104,48

    Verkauf: 03/03 zu 113,--

    Heute: 171,69

     

    4,75 % Bund bis 2034

    Kauf: 01/05 zu 110,82

    Verkauf: 10/05 zu 120,37

    Heute: 169,95

     

    4,25 % Bund bis 2039

    Kauf: 10/08 zu 102,37

    Verkauf: 12/08 zu 122,42

    Heute: 171,48

     

    Da bleibt einem echt die Spucke weg.

     


    Bernd Niquet
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    DER NEUNTE BAND VON "JENSEITS DES GELDES" IST ERSCHIENEN: Bernd Niquet, Jenseits des Geldes, 9. Teil, Leipzig 2023, 648 Seiten, 23,50 Euro

    Leseprobe: "Jenseits des Geldes".

    Eigentlich war ich vollkommen sicher, dass jetzt die Zeit dieser ganzen Auseinandersetzungen hinter mir lag. Deswegen hatte ich auch extra meine Mietrechtschutzversicherung gekündigt. Dann habe ich aber doch einmal in die Betriebskostenabrechnung hineingeschaut und musste unwillkürlich rechnen. 29.220 Euro im Jahr 2018 für die Reinigung der Treppen und Flure, das sind 93 Euro pro Haus pro Woche. Ich würde das jeweils in zehn Minuten schaffen, doch selbst wenn die ungelernte Hilfskraft zwanzig Minuten braucht, sind das 279 Euro Stundenlohn, den die Leiharbeitsfirma dafür einfährt. Wer dabei nicht an Sizilien denkt, kann eigentlich nicht mehr voll bei Verstand sein.

    Bernd Niquet ist Jahrgang 1956 und wohnt immer noch am letzten grünen Zipfel der Failed Stadt Berlin. Die ersten acht Teile von „Jenseits des Geldes“ sind ebenfalls im Engelsdorfer Verlag erschienen, und zwar in den Jahren 2011, 2012, 2013 sowie 2018, 2019, 2020, 2021 und 2022.

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    Verfasst von Bernd Niquet
    Da bleibt einem echt die Spucke weg Langlaufende Anleihen mit 60 % plus