Notfall-Kredite
Kapitalabflüsse - Griechische Banken brauchen Hilfe der Zentralbank - Was sagt die EZB?
Die Banken Griechenlands sind in stärkerem Maße auf Notfallkredite der nationalen Zentralbank angewiesen. Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) noch am Mittwoch entscheiden, den Rahmen für solche Liquiditätshilfen auszuweiten, berichtet die Tageszeitung „Die Welt“. Die griechische Notenbank wolle sich die Möglichkeit einräumen lassen, Notfallkredite in zweistelliger Milliardenhöhe zu gewähren, schreibt die Zeitung unter Berufung auf Zentralbankkreise.
Was versteht man unter Notfall-Kedite? Notfall-Kredite (Emergency Liquidity Assistance - ELA) werden von den nationalen Zentralbanken des Euro-Verbunds vergeben. Allerdings besitzt der EZB-Rat ein Veto-Recht, wenn der Rahmen der Notfall-Kredite ausgeweitet werden soll. Nach Informationen der „Welt“ sei die von den Griechen beantragte deutliche Ausweitung der ELA-Kredite im EZB-Rat durchaus umstritten.
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Warum sind die Notfall-Kredite erforderlich? Das Problem sind die zunehmenden Abflüsse von Kundeneinlagen, die die griechischen Banken seit Wochen unter Druck setzen. Einige
Institute sollen bereits Notfall-Kredite in Anspruch genommen haben, um diese Abflüsse auszugleichen. Derzeit belaufe sich das Volumen der ausgezahlten ELA-Kredite in Griechenland auf einen
mittleren einstelligen Milliardenbetrag, heißt es laut „Welt“ in Notenbankkreisen.
Ist es das erste Mal, dass Notfall-Kredite für Banken Griechenland fällig werden? Nein, schon in früheren Phasen der Euro-Krise haben griechische Banken in großem Stil Gebrauch von
dem Instrument Gebrauch gemacht. Im vergangenen Jahr war der ELA-Bestand bis praktisch auf Null abgeschmolzen, wie die Bilanz der griechischen Zentralbank zeigt.