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     6158  0 Kommentare Gazprom und Barrick Gold - Zwei wankende Giganten

    An der Gazprom-Aktie scheiden sich derzeit die Geister. Die einen sehen die aktuellen Kurse als historische Chance, die anderen sehen trotz der massiven Kursverluste in der Vergangenheit nach wie vor ein unkalkulierbares Risiko für diese Aktie. Welche Seite in ein oder zwei Jahren Recht behalten wird, ist derzeit aus unserer Sicht tatsächlich ein offenes Rennen. Fakt ist, dass ein Engagement in Gazprom eine entsprechende Risikoneigung voraussetzt. Die Risiken sind mannigfaltig und sie sind eben nicht gering.

    Die Bestrebungen der Europäer sich vom Gas der Russen unabhängiger zu machen, sind in den aktuellen Absatzzahlen deutlich erkennbar. Im vergangenen Jahr musste Gazprom einen Rückgang von etwa 9 Prozent verzeichnen. Eine Beruhigung der Lage im russisch-ukrainischen Konflikt ist auf absehbare Zeit nicht zu erwarten. So dürften die EU-Sanktionen bis auf Weiteres Bestand haben. Selbst wenn sich die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen der EU und Russland in den nächsten Jahren wieder normalisieren sollten, gehen wir nicht davon aus, dass dieses zu einem sprunghaften Anstieg der Nachfrage aus der EU führen wird. Neue Märkte zu erschließen hat für Gazprom also Priorität. Derzeit strecken die Russen verstärkt die Fühler in Richtung China aus. Ob da etwas Nachhaltiges entstehen kann, muss abgewartet werden. Ausländische Unternehmen haben es nicht einfach im Reich der Mitte. Abgesehen von den sinkenden Gas- und Ölpreisen stellen darüberhinaus das schwierige wirtschaftliche Umfeld in Russland sowie die Turbulenzen an den Devisenmärkten Gazprom vor immer neuen Herausforderungen. Nach dem Kursrutsch der letzten Monate hat das KGV ohne Zweifel ein überaus interessantes Niveau erreicht. Das muss man bei allen Risiken anführen. Allerdings sehen wir andere Öl- & Gasunternehmen besser aufgestellt und auch nicht mit dieser geopolitischen Bürde belastet. Darüber täuscht auch nicht das auf den ersten Blick attraktive Niveau des KGV hinweg.

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    Von einem attraktiven KGV ist Barrick Gold noch eine Ecke entfernt. Desweiteren muss der Goldproduzent aufpassen, gegenüber seiner Konkurrenz nicht ins Hintertreffen zu geraten. Barrick Gold war für Viele das Sinnbild des Niederganges der Goldproduzenten, angefangen von aberwitzig teuren Übernahmen über immer kostenintensivere Produktionsstätten bis hin zu gigantischen Neu-Projekten, die kaum eine Chance auf Realisierung hatten. Barrick Gold fand dann aber den "Mut" zum Strategiewechsel bzw. wurde aufgrund der sinkenden Gold- und Kupferpreise dazu gezwungen. Unter anderem wurde das Minenportfolio auf- und ausgeräumt; Barmittel dadurch freigesetzt. Es tat sich was im Hause Barrick Gold. Die Chance auf einen erfolgreichen Turnaround war ohne Zweifel da. Wir würden jetzt an dieser Stelle keineswegs behaupten, dass Barrick Gold in Bezug auf seine Bemühungen keine Erfolge vorzuweisen hat. Nach etlichen Quartalszahlen stellt sich aber die Frage: Wurden die Chancen tatsächlich konsequent ergriffen oder hätte der Konzern jetzt nicht schon viel weiter sein müssen?

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    Marcel Torney
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    Verfasst von Marcel Torney
    Gazprom und Barrick Gold - Zwei wankende Giganten An der Gazprom-Aktie scheiden sich derzeit die Geister. Die einen sehen die aktuellen Kurse als historische Chance, die anderen sehen trotz der massiven Kursverluste in der Vergangenheit nach wie vor ein unkalkulierbares Risiko für diese Aktie. …

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