Rohstoffinvestoren ziehen sich zurück, Gold-Longs halten sich - CoT-Bericht

New York 10.02.15 - Wie die Commodity Futures Trading Commission mitteilte, haben die spekulativen Finanzinvestoren ihre Netto-Longpositionen auf Rohstoffe zuletzt deutlich reduziert. Bei den Gold-Longs konnte das Niveau gehalten werden.

Laut CFTC haben die spekulativen Finanzinvestoren ihre Netto-Longpositionen auf zwölf in den USA gehandelte Rohstoffe in der Woche bis zum 3. Februar um 16,5 Prozent auf 498.137 Kontrakte reduziert. Dabei stand vor allem Rohöl, Weizen und Mais unter Druck.

Die Zahl der Netto-Longpositionen auf Gold wurde um 3,4 Prozent auf 161.998 Kontrakte reduziert. Dies reflektiert den Rückgang der Sorgen gegenüber der Entwicklung in Griechenland. Der Goldpreis hat sich wieder deutlich von der 1.300 USD-Marke entfernt und notiert nur mehr um 1.240 USD. Dabei wirkten sich die jüngsten Arbeitsmarktdaten aus den USA belastend aus. Die Arbeitslosenrate stieg dort leicht, die Zahl der neugeschaffenen Stellen blieb aber auch im Januar auf einem hohen Niveau. Die US-Notenbank hält weiterhin an seinen Planungen zur Anhebung des Leitzinses in diesem Jahr fest. Zwar gab es zuletzt Stimmen aus dem Offenmarktausschuss, die sich für ein Abwarten ausgesprochen hatten, was aber unwahrscheinlich scheint, solange die Konjunktur in den USA weiterhin stabil wächst.

Die Zahl der Netto-Longpositionen auf Silber sank um 13,4 Prozent auf 34.774 Kontrakte, bei Platin war ein Rückgang um 9,1 Prozent auf 22.723 Kontrakte zu beobachten und bei Palladium ging es um 5,4 Prozent auf 18.317 Kontrakte nach unten.

Kupfer zeigt sich derweil resilient, die Zahl der Netto-Shortpositionen wurde um 20,8 Prozent auf 10.275 Kontrakte reduziert. Der Kupferpreis ist zuletzt auf ein mehrjähriges Tief gerutscht, was Spekulationen über einen Nachfrageanstieg befeuert hat. Gleichzeitig wird vor dem chinesischen Neujahresfest nicht mit einem Anstieg der Nachfrage gerechnet, da die meisten Fabriken des Landes zu dieser Zeit lahmliegen. Dies könnte den Kupferpreis in den kommenden Tag weiter belasten. Im Januar sind die Kupferimporte Chinas auf 410.000 Tonnen zurückgegangen, noch dramatischer aber war der Rückgang der gesamten Importe Chinas, die gegenüber dem Vorjahresmonat um knapp zwanzig Prozent einbrachen.

Bei Rohöl sank die Zahl der Netto-Longs um 3,9 Prozent auf 207.927 Kontrakte. In den vergangenen Wochen ist der Ölpreis kräftig geklettert, WTI- und Brent-Rohöl notieren wieder deutlich über der Marke von 50 USD. Damit könnte sich bei Rohöl der langerwartete Boden gebildet haben. Zwar wird der Markt weiterhin von einem Überschuss dominiert, die Förderung ist bislang ebenfalls kaum reduziert worden. Die Berichte über einen Rückgang der betriebenen Förderanlagen werden von Analysten aber beiseite gewischt, da die Daten in den vergangenen Jahren nur wenig zur Preisfindung von Rohöl beigetragen haben.

Unter besonderem Druck lagen zuletzt Soft Commodities und Agrarrohstoffe. Bei Zucker sind die Marktteilnehmer wieder netto short mit 34.374 Kontrakten. Die Zahl der Netto-Shortpositionen auf Weizen wurde um 130 Prozent auf 27.369 Kontrakte ausgeweitet. Derzeit besteht wenig Sorge über die Entwicklung des globalen Weizenangebots. Auch bei Mais rechnet man derzeit nicht mit einer Knappheit des Getreides. Die Rekordernte in den USA im vergangenen Jahr sorgt für volle Lager. Hier wurde die Zahl der Netto-Longpositionen um 32 Prozent auf 115.857 Kontrakte reduziert. Bei den Sojabohnen hat sich die Lage etwas entspannt. Zwar machen weiterhin Kursziele von 8,00 USD/Scheffel die Runde, derzeit kostet das Scheffel aber um 9,80 USD. Die Zahl der Netto-Shorts wurde um 53,5 Prozent auf 15.352 Kontrakte reduziert.


Quelle: shareribs.com / CFTC