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    Niedrigzinsen zeigen Wirkung  5225  0 Kommentare Umdenken bei den Sparern - Mutiert Deutschland jetzt zum Spekulanten-Land?

    Niedrigzinsen? Egal! Die Deutschen sparen sich lieber pleite“, titelte wallstreet:online im vergangenen Jahr. Obwohl Sparen längst kein Renditemodell mehr ist, sondern dank Niedrigzinsen immer mehr zur Bankrotterklärung verkommt, horteten die Deutschen damals so viel Geld auf ihren Konten wie noch nie. Doch nun hat offenbar ein Umdenken eingesetzt.

    Tagesgeld und Sparbuch verlieren an Attraktivität

    Wie „Spiegel Online“ berichtet, haben Tagesgeldkonto und Sparbuch deutlich in der Gunst der Anleger verloren. Der GfK Verein hatte für sein Investmentbarometer 6000 Privatleute in Deutschland zu ihrem Anlageverhalten befragt. Dabei zeigt sich: Nur noch 19 Prozent halten das Tagesgeldkonto für eine attraktive Anlageform, das Sparbuch finden sogar nur noch zehn Prozent lukrativ. 2011 sah das noch anders aus. Damals stufte noch jeder Dritte das Tagesgeldkonto und immerhin 24 Prozent das gute alte Sparbuch als attraktiv ein.

    Offenbar zeigt der Dammbruch in Form von Strafzinsen auf Bankguthaben nun doch Wirkung. Der einstige Grundsatz: Bringe ich mein Geld zur Bank, bekomme ich was dafür, wurde im Zuge der Euro- und Bankenkrise heftig durchgeschüttelt. Statt einer Vermehrung des Geldes hält das Modell des Schwundgeldes Einzug in die Sparwelt. Peter Schneider, Präsident des Sparkassenverbandes Baden-Württemberg fasste die Situation zuletzt so zusammen: „Die Sparer sind die Dummen!

    Umdenken infolge der Niedrigzinsen

    Das scheinen die fleißig sparenden Deutschen nun auch langsam selbst begriffen zu haben. Immerhin spricht GfK-Verein-Geschäftsführer Raimund Wildner von einem einsetzenden Umdenken angesichts der Niedrigzinsen. Risikolose Anlagen würden an Attraktivität verlieren, während durch ihre Erträge Aktien und Fonds attraktiver werden würden, so Wildner gegenüber „SPON“. Tatsächlich steigen Aktien und Investmentfonds in der Gunst der Anleger. Waren es 2011 nur acht bzw. 14 Prozent, halten jetzt 17 Prozent der Befragten die beiden jeweils für eine lukrative Anlageform. Mutiert Deutschland also doch noch zum Spekulantenland? Wohl kaum.

    Sicherheit wichtiger als Erträge

    Denn das Umdenken scheint bislang nur in den Köpfen der Sparer stattzufinden, eine Auswirkung auf ihr Handeln hat es kaum. So sind laut GfK-Investmentbarometer 43 Prozent der Deutschen noch immer stolze Besitzer eines Sparbuchs – trotz deutlich geringer Attraktivität. Auch die Podestplätze der attraktivsten Investmentformen zeigen: Sicherheit steht für die Sparer noch immer an erster Stelle. So gilt das Eigenheim den meisten der Befragten als attraktivste Anlageform, gefolgt von der betrieblichen Altersvorsorge. Dabei gefährdet die EZB mit ihrer anhaltenden Niedrigzinspolitik nicht nur das gute alte Sparmodell, sondern eben auch die Betriebsrente (wallstreet:online berichtete). An dritter Stelle komplettiert der Bausparvertrag die Top-3 der attraktivsten Investmentformen, obwohl die Branche derzeit von einem Bausparskandal erschüttert wird (Lesen Sie hierzu: Bausparkassen kündigen tausende Altverträge -Verbraucherschützer schlagen Alarm!)

    Es bleibt also abzuwarten, ob sich das Umdenken langfristig auch auf das Verhalten der Sparer auswirken wird. Für 15 Prozent ist die Suche nach der besten Investment ohnehin schon beendet. Sie halten das Kopfkissen bzw. die eigenen vier Wände für die sinnvollste Anlageform.





    wallstreetONLINE Redaktion
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