AppDirect

Von der Wall Street einst verschmäht, jetzt 600 Millionen US-Dollar wert

Daniel Saks müssten als Harvard-Absolvent eigentlich sämtliche Türen offen stehen. Doch an der Wall Street will ihn trotzdem niemand haben. Also gründet Saks zusammen mit einem Freund AppDirect – ein Unternehmen, das heute 600 Millionen US-Dollar wert ist.

Start Ups gibt es inzwischen wie Sand am Meer, sie alle geben sich jung, innovativ und erfolgsversprechend. Doch wie lässt sich die Spreu vom Weizen trennen? Ein Indikator: Peter Thiel, dem Star-Investor aus dem Silicon Valley, folgen. Seit der aus Frankfurt am Main stammende Investor durch frühe Einstiege bei Facebook und PayPal einen richtigen Riecher für lukrative Zukunftsmärkte bewies, gilt er als einer der berühmtesten Investoren im Silicon Valley. Seine Investments sind für viele deshalb eine Art Gradmesser, welchem Markt die Zukunft gehören könnte. Vor Kurzem sorgte Thiel für Aufsehen, als er als erster namhafter Investor in die Marihuana-Branche einstieg. (Lesen Sie hierzu: Tech-Hype war gestern, jetzt kommt der Pot-Hype!)

Aber Peter Thiel hat nicht nur das Cannabis-Geschäft für sich entdeckt. Er war überdies auch einer der Investoren, die am Donnerstag 50 Millionen US-Dollar in ein junges Start-Up-Unternehmen namens AppDirect gesteckt haben (siehe hier).

Keiner will ihn, also macht sich Daniel Saks selbstständig - mit Erfolg

Dabei sah es für AppDirect zunächst alles andere als rosig aus. Als Daniel Saks 2009 seinen Master in Rechnungs- und Finanzwesen an der Harvard Universität in der Tasche hatte, hätten ihm eigentlich sämtliche Türen an der Wall Street offen stehen müssen. Aber es war der Höhepunkt der Finanzkrise und Goldman Sachs und Co. hatten wohl Wichtigeres im Sinne als junge Talente einzustellen. Doch Saks steckte den Kopf nicht in den Sand, sondern machte sich kurzerhand mit seinem Freund aus Kindheitstagen, Nicolas Desmarais, selbstständig. Die beiden gründeten AppDirect, ein Unternehmen, das sich auf Cloud Service Commerce spezialisiert.

AppDirect unterstützt Unternehmen dabei, ihre eigenen AppStores zu betreiben, ähnlich dem Prinzip von Apples iTunes oder Google Pay. Die Plattform von AppDirect ermöglicht es Unternehmen, ihren eigenen Marktplatz zu besitzen, auf dem sie ihren Kunden ihre optimierten Apps anbieten können. Namen wie Deutsche Telekom, Samsung oder Rackspace finden sich mittlerweile auf der Kundenliste von AppDirect.

Kein Wunder also, dass sich auch der Umsatz des Start Ups sehen lassen kann. Rund 18 Millionen US-Dollar hat AppDirect laut „Business Insider“ im vergangenen Jahr umgesetzt. Das Unternehmen von Daniel Saks, jenem Harvard-Absolvent, den keiner an der Wall Street haben wollte, soll damit nach nur 6 Jahren bereits 600 Millionen US-Dollar wert sein.