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    Spektakulärer Online-Bankraub  3751  0 Kommentare Hacker erbeuten eine Milliarde US-Dollar - und der Bankraub geht weiter!

    Es klingt eigentlich zu perfekt um wahr zu sein. Aber nein, dieser Coup von Hackern stammt nicht aus einem neuen Hollywoodstreifen. Er ist bittere Realität, vor allem für die Banken. Denn sie wurden über zwei Jahre hinweg um bis zu eine Milliarde US-Dollar erleichtert - und werden es noch immer. Kriminelle Energie oder das Werk von Cyber-Robin Hoods?

    Wir alle leben inzwischen lange genug im digitalen Zeitalter um zu wissen, dass man die Anhänge eines unbekannten E-Mail-Absenders im Zweifel besser nicht öffnet. Denn Virus, Wurm und Schadprogramme sind uns längst ein Begriff. Schön blöd also, wer trotzdem auf den Öffnen-Button klickt.

    Nun landen aber täglich dutzende von E-Mails im Postfach eines Bankmitarbeiters. Und ganz ehrlich: Wer ahnt da schon, dass sich eine harmlos wirkende Word-Datei am Ende als alles andere als harmlos entpuppt, sondern den gesamten PC mit einer Spähsoftware infiziert?

    Geht es nach einem Bericht von „Spiegel Online“ unter Berufung auf die russische IT-Sicherheitsfirma Kaspersky, so waren solche infizierten E-Mails der Auftakt zu einem Hacker-Coup mit gigantischem Ausmaß.

    Die Hacker verschickten offenbar gezielt E-Mails mit Spähsoftware an Bankmitarbeiter. Öffneten diese den infizierten Anhang, verschafften sie den Angreifern Zugang zum internen Bankennetzwerk –  und öffneten damit dem Online-Bankraub Tür und Tor.

    Erst Arbeitsschritte ausspionieren …

    Denn einmal im System drin, gingen die Hacker in eine „Phase der stillen Beobachtung“ über. Heißt: Sie spähten Rechner von Mitarbeitern aus, über die Überweisungen verwaltet werden, um so deren Arbeitsschritte zu erlernen. Schätzungsweise zwei bis vier Monate lang zeichneten die Hacker Tastatureingaben und Monitorsignale nach. So lange, bis sie selbst zu Bankmitarbeitern werden konnten.

    … um dann selbst als Banker aktiv zu werden

    Als solche schauten sie nicht mehr länger nur zu, sondern tätigten selbst Überweisungen – natürlich aufs eigene Konto. Um nicht entdeckt zu werden, erhöhten sie vor der Transaktion das Kontensaldo um jenen Betrag, den sie sich später überweisen würden – in der Hoffnung, der arglose Bankkunde würde angesichts des gleichbleibenden Kontostandes keinen Verdacht schöpfen. Offenbar mit Erfolg. Wie „SPON“ berichtet, soll dieser Cyber-Bankraub bereits vor zwei Jahren begonnen haben. Mehr noch: Er soll wohl noch immer im Gang sein. Mindestens 100 Banken in 30 Ländern sollen die Hacker bislang infiltriert haben, hauptsächlich in Russland.

    Hacker lassen Scheine aus den Geldautomaten regnen

    Die Hacker nutzten noch eine weitere Sicherheitslücke aus. Einmal im Netzwerk der Bank angekommen, hatten sie dort nämlich auch Zugang zu Geldautomaten. Das wussten sie sich zunutze zu machen: Sie programmierten Geldautomaten so um, dass diese zu einem bestimmten Zeitpunkt Geld ausgaben. Ein Komplize, der sich dort postiert hatte, musste die Geldscheine nur noch auffangen und voila – wieder war eine Bank um etliche US-Dollar leichter.

    Insgesamt sollen die Hacker bislang mindestens 300 Millionen US-Dollar erbeutet haben. Höchstwahrscheinlich war es aber eine ganze Menge mehr. Die unglaubliche Summe von einer Milliarde US-Dollar steht im Raum. Das macht rund 2,5 bis zehn Millionen US-Dollar pro Bank.

    Waren Cyber-Robin Hoods am Werk?

    Interessant ist, dass die Hacker das Konto der betroffen Kunden erst erhöhten, bevor sie es plünderten, sodass für den Kunden selbst kein Schaden entstanden ist. Damit scheinen es die Hacker eher auf das Geld der Banken als auf die Geldkonten der Kunden abgesehen zu haben. Das lädt zu einer gewissen Robin Hood-Romantik ein, immerhin bestehlen die Cyberprofis die reichen Banken und nicht die kleinen Bürger. Insofern könnte der ein oder andere insgeheim eine gewisse Sympathie für die Hacker hegen. Allerdings zerplatzt die Illusion von den Cyber-Robin Hoods spätestens dann, wenn man sieht, wo das erbeutete Geld hingeflossen ist. Es wurde nämlich nicht unter den Armen verteilt, wie es wohl der echte Robin Hood getan hätte, sondern schön in die eigene Tasche gesteckt. Insofern bleibt der Milliarden-Coup das, was er ist: Ein Online-Bankraub – ein spektakulärer Bankraub zwar, aber eben doch eine Straftat.





    wallstreetONLINE Redaktion
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    Spektakulärer Online-Bankraub Hacker erbeuten eine Milliarde US-Dollar - und der Bankraub geht weiter! Eigentlich zu perfekt um wahr zu sein. Aber nein, dieser Coup von Hackern stammt nicht aus einem neuen Hollywoodstreifen. Er ist bittere Realität, vor allem für die Banken. Denn sie wurden über Jahre hinweg um bis zu eine Milliarde US-Dollar erleichtert.