Rohstoffe
Goldpreis: Käuferstreik statt Kaufpanik
Die heutige Entwicklung des Goldpreises dürfte viele Marktakteure überrascht haben. Trotz des Dramas in Griechenland rutschte die Krisenwährung ab.
Statt einer Kaufpanik im Zuge des wieder wahrscheinlicher gewordenen Staatsbankrotts gab es einen Käuferstreik – insbesondere in China. So brachen an der Shanghai Gold Exchange die Umsätze an
Ein-Kilogramm-Goldbarren gegenüber dem Vortag von 29.366 auf 7.240 kg (-75,4 Prozent) ein. Ab Donnerstag werden in China für die Dauer von fünf Handelstagen die Börsen geschlossen bleiben. Der
Nachfrage dürfte dies eher abträglich sein, schließlich gelten die Chinesen – zusammen mit den Indern – als die mit Abstand größte Nachfragemacht. Spannend könnte es am Freitag werden, da an diesem
Tag das Ultimatum der Euro-Länder an Griechenland abläuft. Derzeit scheinen die Investoren relativ relaxt zu sein – sollten sich die Griechen tatsächlich für den Weg der Staatspleite entscheiden,
dürfte das Interesse an Gold jedoch wieder deutlich zunehmen.
Am Dienstagnachmittag präsentierte sich der Goldpreis mit nachgebenden Notierungen. Bis gegen 14.45 Uhr (MEZ) ermäßigte sich der am aktivsten
gehandelte Future auf Gold (April) um 4,20 auf 1.222,90 Dollar pro Feinunze.
Rohöl: Vorschusslorbeeren gerechtfertigt?
Die Kämpfe in Libyen und Produktionsrückgänge im Irak haben die Stimmung an den Ölmärkten spürbar aufgehellt. Einige Marktexperten gehen davon aus, dass sich die libysche Ölproduktion im Zuge der
ägyptischen Militärschläge und aufgrund der Kämpfe rivalisierender Gruppen mehr als gefünftelt hat. Zusammen mit dem markanten Rückgang der US-Bohrstellen wird derzeit offenbar auf eine
Reduktion auf der Angebotsseite spekuliert. Sollte diese nicht eintreten, droht nach dem massiven Rebound ein markanter Rücksetzer beim Ölpreis.
Am Dienstagnachmittag präsentierte sich der Ölpreis mit steigenden Notierungen. Bis gegen 14.45 Uhr (MEZ) ermäßigte sich der nächstfällige WTI-Kontrakt (März) um 0,06 auf 52,72
Dollar, während sein Pendant auf Brent (April) um 0,53 auf 61,93 Dollar anzog.
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