UBS ETF

Dag Rodewald: "Wir haben das Ohr immer sehr nah am Markt"

Interview mit Dag Rodewald – Executive Director, 
Leiter Vertrieb UBS ETF Deutschland:

Herr Rodewald, obwohl Sie relativ spät in den Markt gekommen sind, ist es UBS ETFs gelungen, sich als wichtiger Marktteilnehmer zu etablieren. Was ist Ihrer Ansicht nach das Geheimnis dieses Erfolges?

Rodewald: Ob es wirklich ein Geheimnis ist, weiß ich nicht – aber aus meiner Sicht sind vor allem drei Faktoren für unseren Erfolg verantwortlich: die Breite unserer Produktpalette, die Qualität unserer Produkte und unsere Orientierung an den Bedürfnissen der Anleger. Wir haben über alle wichtigen Anlageklassen hinweg ein wirklich umfassendes ETF-Angebot. All unsere ETFs zeichnen sich durch eine hervorragende Tracking-Qualität und absolut konkurrenzfähige Gebührenstrukturen aus. Und bei Neuentwicklungen haben wir das Ohr immer sehr nah am Markt. Beispiele für neue Produkte, die sofort auf großes Interesse stießen, sind etwa unsere Aktien- und Anleihen-ETFs mit Währungssicherung.

Was sind Ihrer Ansicht nach die größten Herausforderungen in Bezug auf das zukünftige Wachstum der ETF-Industrie?

Rodewald: Ich sehe für die Zukunft zuallererst einmal noch große Chancen. Ein Blick auf die ETF-Landschaft in den USA zeigt, wie viel Nachholbedarf hierzulande noch herrscht. Dort liegt sowohl der Anteil der ETFs an den Börsenumsätzen als auch an den Mitteln, die in Investmentfonds gemanagt werden, deutlich höher als in Europa. Insofern sind die Wachstumschancen für unsere Branche groß – egal, ob es um den institutionellen Bereich geht oder um Privatanleger. Eine Herausforderung besteht aber bei einer inzwischen deutlich vierstelligen Zahl an ETFs allein in Deutschland darin, noch neue, innovative Produkte auf den Markt zu bringen. Auch das gelingt aber immer wieder.

Sogenannte Smart Beta ETFs sind zur Zeit eines der am häufigsten diskutierten Themen. Werden ETFs mit einem aktiven Index aus Ihrer Sicht einer der Wachstumstreiber für die ETF-Industrie sein?

Rodewald: Einer der Wachstumstreiber sicherlich – aber einer unter vielen. Gerade wenn es um die Core-Portfolios professioneller Investoren geht, dürften allerdings auch klassische Benchmark-ETFs weiter wichtige Wachstumstreiber bleiben. Und natürlich kann auch ein solches klassisches Beta-Exposure smart, also intelligent, umgesetzt werden – ob durch Währungssicherung an der richtigen Stelle oder gut fundiertes Market Timing, etwa mithilfe von ETFs, die auf zyklische oder defensive Sektoren des Aktienmarktes setzen. Klar ist aber, dass ETFs, die über die reine Gewichtung nach Marktkapitalisierung hinausgehen, zunehmend wichtiger werden.

Wie wird sich die Anbieter- und Produktlandschaft im Segment der börsengehandelten Indexfonds in den nächsten Jahren verändern?

Rodewald: Mit dem Markt wird sicher auch die Zahl der Anbieter weiter wachsen – etwa durch den Eintritt von ETF-Anbietern aus den USA in den deutschen Markt. Damit einhergehend dürfte auch die Differenzierung der Anbieter zunehmen, so dass neben die großen „Vollsortimenter“ wie UBS ETF kleinere ETF-Boutiquen treten, die sich auf einige wenige Strategien oder Regionen spezialisieren.

Was können die Anleger hinsichtlich neuer ETFs im Jahr 2015 von UBS erwarten?

Rodewald: 2015 wollen wir unser ETF-Angebot weiter optimieren und weiter konsequent an den Wünschen und Bedürfnissen unserer Kunden ausrichten. Nach wie vor sehen wir einen großen Bedarf an Portfoliobausteinen, die Investoren einen währungsgesicherten Zugang zu internationalen Aktien und Anleihen ermöglichen. Darüber hinaus dürften aber auch die Asset-Klasse Fixed Income allgemein sowie das schon angesprochene Thema Smart Beta weit oben auf der Agenda stehen.

Vielen Dank für das Gespräch.