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    Aktienmärkte  7455  0 Kommentare Der DAX und die logische Konsequenz

    Man muss schon etwas in der Vergangenheit wühlen bis man fündig wird. Aber: Deutschland erlebt derzeit seinen japanischen Moment - allerdings den von 1980. Historisch günstige Refinanzierungskosten, stark verbilligte Energiepreise sowie eine extrem verbilligte Exportwährung lassen Deutschland aktuell wieder zum Export-Weltmeister aufsteigen. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis auch die Analystengemeinde ihre Ertragserwartungen für deutsche Konzerne nach oben schraubt und der DAX gewinngetrieben (!!) zum weltweiten Outperformer avanciert.

    Deutschland wächst stärker als die USA

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    Galten bis vor Kurzem die USA als globale Wachstumslokomotive, zeigen die jüngsten BIP-Daten zum Schlussquartal 2014, dass es hinter den sieben Bergen, jenseits des Atlantiks, auf dem, aus amerikanischer Sicht, bereits abgeschriebenen alten Kontinent, ein Land gibt, dass nicht nur Fußball- und Exportweltmeister ist, sondern wie kein zweites Industrieland auf dem Globus wächst. Mit einer Wachstumsrate von - auf das Jahr hochgerechnet - 2,8 Prozent hängt Deutschland die USA mit nur 2,6 Prozent ab.

    Dabei stieg das deutsche BIP doppelt so stark  - und das der USA - weniger als erwartet. Für unseren Chefökonom Hannes Zipfel ist dies keine Überraschung, für die Mehrzahl der Aktienanalysten aber offenbar schon. Sie geraten nun bei den viel zu niedrig angesetzten Gewinnschätzungen für international tätige Konzerne mit Sitz in Deutschland ins Hintertreffen und werden in den nächsten Wochen und Monaten ihre Gewinnschätzungen zum Teil deutlich anheben müssen.

    Für deutsche aber auch andere europäische Aktien bedeutet dies eine gewinngetriebene Rallye. Wo vor kurzem noch von einer Aktienblase gesprochen wurde, zeigen sich nun mehr und mehr fundamentale Schnäppchen. Die Rekorderträge deutscher Automobilbauer wie Daimler, BMW und VW seien hier nur exemplarisch genannt. Allein die Dividendenrenditen der DAX-Aktien schlagen die langfristigen Kapitalmarktrenditen um mehr als das Siebenfache.

    Draghi und die EZB haben geliefert

    Nachdem die europäische Zentralbank bereits im vergangenen Jahr die Leitzinsen auf de facto Null und die Einlagenzinsen sogar in den negativen Bereich geschleust hatte, begannen im Dezember die ersten Käufe von Pfandbriefen und forderungsbesicherten Anleihen. Was noch fehlte war der regelmäßige Kauf europäischer Staatsanleihen in großem Stil. Und genau das haben wir jetzt. Mit einem monatlichen Kaufvolumen von 60 Mrd. Euro ab März wurden die Erwartungen sogar noch übertroffen. Wenn man EZB-Präsident Mario Draghi und den anderen Mitgliedern des sogenannten Offenmarktausschusses der EZB genau zuhört, eröffnet sich einem eine noch weitaus größere Dimension der Gelddruckerei als „nur“ die insgesamt 1,14 Billionen Euro bis September 2016. So heißt es nämlich unisono aus dem Führungskreis der Zentralbank, dass das jüngst beschlossene Staatsanleihekaufprogramm unlimitiert sei - sowohl zeitlich als auch volumenmäßig. Dies sei deshalb so, weil nicht der September 2016 entscheidend für das Ende des Programms ist, sondern das erreichen volkswirtschaftlicher Zielgrößen, allen voran eine Teuerungsrate gemäß HVPI von mindestens 2 Prozent p.a..

    Für die Aktienmärkte sind das gute Nachrichten, da noch mehr Liquidität in die Märkte gepumpt wird und die zum Teil bereits negativen Zinsen noch tiefer in den Boden gerammt werden, was Dividendenpapiere unter dem Aspekt regelmäßiger Ausschüttungen noch attraktiver macht.

    Ukraine, IS, Griechenland etc. sind derweil nur Nebenkriegsschauplätze

    Eines zeigt die Wucht und Dynamik der laufenden Aufwärtsbewegung bei Aktien ganz deutlich: Es gibt schwerer wiegende Gründe Aktien zu kaufen, als sie wegen der schwelenden Krisen auf der Welt links liegen zu lassen. Aktien sind schlicht knapp und einer der besten Vermögenstransfervehikel über einen möglichen globalen Schuldenschnitt hinweg. Außerdem kommen viele Vermögensverwalter an den Cashflows, die Aktien momentan bieten, in Anbetracht rapide sinkender Rentenerträge nicht vorbei. Sachwerte, die nur ein Zehntel so hoch bewertet sind wie Geldwerte - also Anleihen - sind in einer überschuldeten Welt sehr gefragt. Jeder Kursrücksetzer wird daher zum Kaufen genutzt, egal ob es mal wieder Störfeuer aus Südeuropa, Osteuropa oder von der arabischen Halbinsel gibt.

    Fakt ist, dass vor allem deutsche Aktie aktuell sowohl im internationalen Vergleich, als auch in Relation zu anderen Vermögenswerten, allen voran Anleihen, extrem attraktiv sind. Daraus ergibt sich für uns die logische Konsequenz: Deutsche Aktien werden 2015 einer der besten Anlageformen der Welt sein.

     



    Thomas Hellener
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    Thomas Hellener ist Bankkaufmann und studierte an der Universität Stuttgart Betriebswirtschaftslehre. Der ausgewiesene Fondsspezialist ist Geschäftsführer der PRIMA Fonds Service GmbH. Seine Spezialgebiete sind die Analyse der internationalen, vor allem der europäischen Aktienmärkte, Anlagen in nachhaltige Investments und die aktive, dynamische Asset Allocation.
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    Verfasst von Thomas Hellener
    Aktienmärkte Der DAX und die logische Konsequenz Man muss schon etwas in der Vergangenheit wühlen bis man fündig wird. Aber: Deutschland erlebt derzeit seinen japanischen Moment - allerdings den von 1980. Historisch günstige Refinanzierungskosten, stark verbilligte Energiepreise sowie eine …

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