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     1775  0 Kommentare Einblicke in den automatischen Handel!

    Mal abgesehen von intelligenten Staubsaugern, haben sich Roboter im Haushalt bisher nicht wirklich durchgesetzt. Warum es noch immer keinen Bügelautomaten gibt, ist mir ein absolutes Rätsel. Wenn Sie mich fragen, würden sich nur fliegende Teppiche einer noch höheren Nachfrage erfreuen. Auch unsere Autos lenken noch nicht von selbst, trotz aller visionären Modelle und Fortschritte. An der Börse allerdings haben Computer das Geschehen längst fest im Griff. Offizielle Zahlen sind kaum zu bekommen, aber es wird angenommen, dass der computergesteuerte Handel in den USA mehr als 70 Prozent der Umsätze ausmacht. In Deutschland soll der Anteil des Turbohandels immerhin bei gut 45 Prozent liegen. Was steckt eigentlich dahinter? Für wen kommt diese Art der Finanzgeschäfte in Frage? Handelt es sich um Gelddruckmaschinen?

    Algotrading für Privatanleger

    Bis vor einigen Jahren war diese Art des Tradens nur institutionellen Händlern vorbehalten. Heute bieten Broker wie Qtrade über Oberflächen wie den MetaTrader auch dem privaten Händler die Möglichkeit, rein computergesteuert zu handeln. Hinter dem sogenannten quantitativen Handel steckt die Übertragung einer Handelsstrategie in ein Computerprogramm. Sie sollten sich aber von der Vorstellung verabschieden, dass es dabei nur um den richtigen Algorithmus geht, der, einmal programmiert, über Jahre hinweg das Geld von alleine vermehrt, während sich der Entwickler die Zeit am Strand vertreibt. Wann auch immer eine entsprechende Werbung Ihnen diesen Eindruck vermittelt, ignorieren Sie diese bitte. Der heilige Gral ist bisher nicht gefunden – und das ist gut so.

    Warum Algotrading?

    Zwei wesentliche Faktoren sprechen für den Computer gegenüber dem menschlichen Handel. 1. Der psychologische Faktor. Viele Privatanleger scheitern, obwohl ihre Strategie nicht verkehrt war. Angst, Gier und Wut – diese Emotionen führen häufig zu Fehlentscheidungen und beeinflussen das Ergebnis negativ. Ein Programm kennt weder mentale Höhen noch Tiefen. 2. Ein Computer braucht keinen Schlaf und keine Erholung, kann also theoretisch (im Rahmen seiner Rechenleistung) ununterbrochen Märkte überwachen und nach Handelssignalen filtern. Welche Schwächen hat die künstliche Intelligenz? Sehen wir mal von einigen Multimillionen-Dollar-Rechnern ab, die den meisten von uns kaum zur Verfügung stehen werden, dann sind Computer begriffsstutzig. Jede bekannte Aufgabe kann in enormer Geschwindigkeit erledigt werden, aber sobald sich eine einzige Variable verändert, gerät die Maschinerie ins Stocken. Ein Programm ist also bisher nicht annähernd so lernfähig, wie das menschliche Gehirn.


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    Sebastian Hell
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    Sebastian Hell hat International Finance in Deutschland und den USA studiert. Er berät Vermögensverwalter und Hedge Fonds bei der Umsetzung von Handelsstrategien und veröffentlicht regelmäßig im Auftrag von QTrade (www.qtrade.de) Kolumnen über die Finanzmärkte.
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    Verfasst von 2Sebastian Hell
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