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    Grexit-Planspiele  3679  0 Kommentare EZB bereitet sich auf Euro-Austritt Griechenlands vor

    Die Europäische Zentralbank (EZB) bereitet sich auf einen Ausstieg Griechenlands aus der Währungsunion vor. Wie das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ berichtet, führen EZB-Mitarbeiter interne Planspiele durch, wie der Rest der Eurozone zusammengehalten werden könnte. Aller Dementis zum Trotz drängen die Frankfurter Währungshüter die Griechen auch dazu, endlich Kapitalverkehrskontrollen einzuführen. Nach Erkenntnissen der EZB überweisen die Griechen täglich mehr als eine Milliarde Euro ins Ausland.

    Update: Ein Sprecher der Notenbank in Frankfurt wollte am Freitag den Bericht nicht kommentieren. Die EZB wolle sich nicht an Spekulationen über Notfallpläne für den Fall eines Austritts Griechenlands aus der Eurozone beteiligen.

    Einen Austritt der Griechen aus der Währungsunion hält mittlerweile auch der Internationale Währungsfonds (IWF) als verkraftbar für den Rest der Eurozone. In den vergangenen Jahren hätten die Europäer Brandmauern hochgezogen, die ein Überspringen der Krise auf andere Länder verhindern könnten, heißt es nach Informationen des „Spiegel“ in Washington. Allerdings wäre nach Einschätzung des IWF ein Austritt aus der Eurozone für Griechenland selbst mit deutlich höheren Kosten verbunden, als wenn das Land den eingeschlagenen Reformweg weiter verfolgen würde.

    Krisen-Treffen der Eurogruppe zum Hilfegesuch aus Athen

    Gestern hatte Griechenland den angekündigten Antrag auf Verlängerung der Finanzhilfen an die Eurogruppe abgeschickt. Dies bestätigte Eurogruppen-Chef Jeroen Dijsselbloem über den Kurznachrichtendienst Twitter: "Griechischen Antrag für sechsmonatige Verlängerung erhalten.“ Diese Übergangsphase solle den Worten von Griechenlands Finanzminister Gianni Varoufakis zufolge als Basis dienen, um ohne zeitlichen Druck und einseitige Aktionen weiter zu verhandeln - also einen Folgevertrag auszuarbeiten. Auch sollte in dem vertraglich gegebenen Rahmen die Möglichkeiten der Flexibilität genutzt werden - wohl ein Verweis auf die harten Sparauflagen für das Land.

    Von Deutschland kam ein recht schnelles Nein: “Der Brief aus Athen ist kein substanzieller Lösungsvorschlag", sagte der Sprecher von Finanzminister Wolfgang Schäuble, Martin Jäger, der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. In Wahrheit ziele der Antrag auf eine Brückenfinanzierung, ohne die Anforderungen des Programms zu erfüllen: "Das Schreiben entspricht nicht den am Montag in der Eurogruppe vereinbarten Kriterien." (Lesen Sie mehr: Athen akzeptiert Bedingungen, aber beharrt auf Schuldenschnitt - Deutschland lehnt ab)

    Heute am Nachmittag treffen sich die Finanzminister der Eurogruppe, um über das neue Hilfegesuch aus Athen zu beraten. 

    Der Grexit - Zeit, die Sache zu beenden?

    Der Grexit als Lösung des Griechenland-Dramas? Das meint zumindest der Chef des ifo-Instituts, Hans-Werner Sinn. Das Wettbewerbsproblem Griechenlands könne nur durch eine Abwertung der Währung gelöst werden. Mit Einführung des Euro hat sich das Land mit zu billigen Krediten hoch verschuldet. Eine Verlängerung der aktuellen Rettungspakete würde die Situation nur verschlimmern: „Das Füllen des Fasses ohne Boden ist vollkommen Sinnlos.“ Es sei „Zeit, die Sache zu beenden.“ (Lesen Sie mehr: ifo-Chef Sinn fordert Grexit „Zeit, die Sache zu beenden“)

    Doch wie sieht es mit der deutschen Wirtschaft im Fall eines Grexit aus? Einem Bericht der „Welt“ zufolge wäre den deutschen Firmen wäre ein Grexit „herzlich egal“. So hätten Unternehmen, Banken und Versicherungen Griechenland bereits den Rücken gekehrt. Deutsche Exporte nach Griechenland seien beispielsweise seit 2008 um fast 80 Prozent gesunken. Ein Grexit berge heute wesentlich geringere Gefahren als noch vor einigen Jahren, nicht zuletzt dank den Krisenvorkehrungen der EU. Die Hellenen? „Nur ein kleiner Punkt im Universum der Großkonzern“, heißt es in dem Bericht (Siehe: Grexit? Mir doch egal! Deutsche Firmen sehen möglichen griechischen Euro-Austritt gelassen).





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